Uni-Gutachten fiel negativ aus

Landeskonservatorium wird vorerst keine Privatuniversität.
Beim ersten Anlauf hat es nicht geklappt: Das Vorarlberger Landeskonservatorium wird vorerst keine Privatuniversität werden. Das entsprechende Gutachten der Akkreditierungsbehörde fiel negativ aus, wie Peter Schmid, Geschäftsführer der Bildungseinrichtung, einen Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ bestätigte. Er möchte aber noch nicht die Flinte ins Korn werfen: Eine neue gesetzliche Regelung, die seit 1. Jänner gilt, würde ein Ansuchen ermöglichen, dass das Konservatorium in eine Privathochschule umgewandelt wird. In den kommenden Tagen sind Gespräche mit dem Land Vorarlberg als Gesellschafter geplant, Schmid wollte diesen am Freitag nicht vorgreifen.
“Viel Charme”
Doch auch die zuständige Landesrätin Barbara Schöbi-Fink äußerte sich bereits gegenüber der Austria Presse Agentur positiv gegenüber dieser Möglichkeit: Alternativ den Status als Hochschule anzustreben, hätte „viel Charme“, so Schöbi-Fink. Auch einen erneuten, angepassten Privatuniversität-Antrag schloss sie nicht aus.

Der Unterschied zwischen dem Status einer Privatuniversität und einer Hochschule ist für Schmid kein großer: Allein ein Doktoratsstudium könne bei letzterer Variante nicht angeboten werden – dies wurde aber ohnehin nicht angestrebt, erklärte der Geschäftsführer auf Nachfrage. Wichtig sei für die Institution, ein eigenes Bachelor- und Masterstudium auf die Beine stellen zu können. Dies ist derzeit nur mit einer Kooperation mit dem Mozarteum Salzburg möglich.
“Keine Tragödie”
Als unzureichend beurteilt wurden von den Gutachtern zwei von insgesamt 13 Kriterien. Unterschiedliche Auffassungen gab es einerseits darüber, wie detailliert die Studiengänge zu beschreiben sind, so Schmid. Der zweite Punkt betrifft die Bestellung der zukünftigen Professoren. Die Lehrpersonen würden zwar seit 2007 nach den Kriterien des Universitätsgesetzes bestellt werden, und zwar durch eine internationale Ausschreibung und ein externes Gutachten – aber eben nicht für eine Privatuniversität. Schmid hält dies für eine rein formale Angelegenheit, er könne die Entscheidung der Gutachter nicht ganz nachvollziehen, da bereits auf Hochschulebene unterrichtet werde. Das Gutachten sei aber zur Kenntnis zu nehmen. Für Schmid ist der negative Bescheid „keine Tragödie“, auch die Möglichkeit einer Privathochschule hält er für das „relativ kleine Institut“ als geeignet.
Der Kultursprecher der Grünen Bernie Weber sprach sich in einer Aussendung ebenfalls für einen Weg zur Privathochschule aus. Grünen-Wissenschaftssprecher Daniel Zadra empfiehlt eine verstärkte Zusammenarbeit mit Universitäten aus dem Bodenseeraum und erwähnte die Möglichkeit eines gemeinsamen Hochschulcampus im Rahmen der Internationalen Bodensee-Hochschule.