„Verärgert“: SOV-Konzert muss abgesagt werden

Symphonieorchester Vorarlberg muss Abokonzert absagen. Ärger über Entscheidung Wallners.
“Enttäuscht und sehr verärgert“ zeigte sich SOV-Geschäftsführer Sebastian Hazod gestern in einer Aussendung. Der Grund: Landeshauptmann Markus Wallner habe kurzfristig die Vorarlberger Sonderregelung verlängert, wonach für Veranstaltungen eine Obergrenze von 500 Personen gilt – und dies gestern dem SOV bekannt gegeben, also fünf Tage bevor das nächste Abokonzert hätte stattfinden sollen. Noch am vergangenen Freitag hätte das Land dem Orchester versichert, dass diese Beschränkung aufgehoben wird und künftig die bundesweiten Regelungen gelten, heißt es in der Aussendung. Nach dem Schwenk des Landes fallen nun erneut Abokonzerte kurzfristig ins Wasser – bereits im Herbst 2020 musste das Symphonieorchester ein Abokonzert einen Tag vor der Aufführung wegen einer Verschärfung der Coronaregeln absagen.

„Die Entscheidung des Landeshauptmanns ist für mich inhaltlich nicht nachvollziehbar, der Zeitpunkt fünf Tage vor dem Konzert ist für uns eine Katastrophe“, so Hazod. Das Orchestermanagement sucht nun nach einem Ersatztermin für das Programm, bei welchem Chefdirigent Leo McFall und die norwegische Violinistin Eldbjørg Hemsing mitwirken. Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Antonín Dvorák und Emilie Mayer stehen auf dem Spielplan.
120.000 Euro
Die beiden am 15. und 16. Jänner geplanten Aufführungen hätten die größte Kulturproduktion der kommenden Wochen in Vorarlberg präsentiert. Die Absage trifft das Orchester schwer: Für das SOV fallen für eine solche Produktion Kosten von rund 120.000 Euro an, wie in der Aussendung informiert wurde.
Unverständlich
“Seit Wochen ist klar, dass die Omikronwelle bevorsteht. In den letzten Tagen gab es auch keine wesentlichen neuen Erkenntnisse, die eine so kurzfristige Änderung nötig gemacht hätten“, kritisiert der Geschäftsführer weiter. Die Nachricht traf ein, als McFall bereits ins Flugzeug gestiegen war, um nach Vorarlberg zu reisen.
Für das Konzert galt die strenge 2G-plus-Regel. Die Besucher hätten also zusätzlich zu Impfung und FFP2-Maske einen aktuellen PCR-Test benötigt. Zudem ist die Inzidenz in Vorarlberg derzeit niedriger als im Österreich-Durchschnitt, betont Hazod. „Weshalb nun in Vorarlberg strengere Regeln gelten als im Rest des Landes, erschließt sich mir nicht“, so Hazod. „Genauso unverständlich ist, dass das Land die Entscheidung erneut so kurzfristig getroffen hat.“