Kultur

Querschnitt der Kunstszene

16.02.2023 • 20:17 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
V.l.: Harald Giesinger, Vorstandsvorsitzender Dornbirner Sparkasse, Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann, Vorsitzende des Stiftungsvorstands der Privatstiftung Dornbirner Sparkasse, mit den Preisträgern des Jubiläumsfonds 2022 Drago Persic, Elsbeth Gisinger-Fessler. Astrid Bechtold-Fox, Marco Spitzar, Gabriele Fulterer, Christine Scherrer, Ronja Svaneborg, Klara Vith und Linus Barta (vorne). <span class="copyright">Dornbirner Sparkasse Bank AG</span>
V.l.: Harald Giesinger, Vorstandsvorsitzender Dornbirner Sparkasse, Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann, Vorsitzende des Stiftungsvorstands der Privatstiftung Dornbirner Sparkasse, mit den Preisträgern des Jubiläumsfonds 2022 Drago Persic, Elsbeth Gisinger-Fessler. Astrid Bechtold-Fox, Marco Spitzar, Gabriele Fulterer, Christine Scherrer, Ronja Svaneborg, Klara Vith und Linus Barta (vorne). Dornbirner Sparkasse Bank AG

Elf Kunstschaffende hat die Privatstiftung Dornbirner Sparkasse als Jubiläumsfonds-Preisträgerinnen und -Preisträger ausgezeichnet.

Um 42.500 Euro hat die Privatstiftung Dornbirner Sparkasse letztes Jahr bildende Kunstwerke angekauft. Mit dem Jubiläumsfonds sollen zeitgenössische Vorarlberger Künstlerinnen und Künstler unterstützt werden.
Zwischen Juni und September haben 130 Kunstschaffende mehr als 300 Kunstwerke eingereicht. Elf von ihnen wurden kürzlich von der Expertenjury (bestehend aus Susanne Fink vom Amt der Vorarlberger Landesregierung/Abteilung Kultur, Thomas Häusle, Leiter Kunstraum Dornbirn, Roland Jörg, Kulturamtsleiter der Stadt Dornbirn, und Petra Zudrell, Leiterin des Dornbirner Stadtmuseums) in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt.

Die Ausgezeichneten

Der bildende Künstler und Komponist Linus Barta (Jg. 1987) wurde für seine Ölmalerei „LB 3172“, die „durch Duktus und Pinselführung eine beeindruckende malerische Kraft und Sogwirkung“ entwickle, ausgewählt. Astrid Bechtold-Fox (Jg. 1969) verwendet analog fotografierte Blüten als Ausgangspunkt für ihre fotografische Arbeit „Introspective Landscape (Rose)”, die „mit Distanz und Unschärfe“ spiele und „wie eine entrückte Traumsequenz“ wirke. Die bildende Künstlerin und Restauratorin Doris Fend (Jg. 1966) besticht mit ihrer vierteiligen Arbeit mit dem Titel „into the blue“ durch „die Kombination von grafischen und flächenhaften Elementen“ und die „gekonnte zeichnerische Ausführung“. Das Künstlerinnen-Duo Gabriele Fulterer und Christine Scherrer (beide Jg. 1967) überzeugten mit dem 2022 entstandenen Diptychon ohne Titel, in dem sie „auf extravagante Weise Farb- und Materialkonstellationen“ interpretierten. „Die Arbeiten beeindrucken in ihrer Reduktion und Präzision.“ Elsbeth Gisinger-Fesslers (Jg. 1958) skulpturales Wandobjekt „10:30:54 – 10:30:57“ „spielt und bricht mit unserer erlernten Wahrnehmung von Gegenständlichkeit, Funktionalität und Materialität“.

Der österreichisch-kroatische Künstler Drago Persic (Jg. 1981) wurde für seine zwei Arbeiten „Neapelgelb“ und „Ultramaringrün“ ausgewählt und male „in technischer Perfektion Stoffe in klassischem Faltenwurf.“ Selina Reiterer (1985) überzeugt mit ihren Werken „4“, „6“, „8“ und „11“ aus der Serie „spheres“, die durch „die Überlagerung zweier unterschiedlicher bedruckter Textilien einen faszinierenden Moiré-Effekt“ bewirken. Der Deutsch-Österreicher Marco Spitzar (Jg. 1964) repräsentiert mit seiner kleinformatigen Arbeit „Medizinflasche“ seine „einzigartige Technik, die auf der figurativ-zeichnerischen Ver­wendung von Flüssigklebstoff auf unterschiedlichen Bildträgern basiert“.

Vierteilige Wandarbeit

Die dänische Künstlerin Ronja Svaneborg (Jg. 1985), die seit, 2018 im Bregenzerwald lebt wurde für ihre vierteilige Wandarbeit „Faraway in time, space or sentiment“ ausgewählt. Diese interpretiere neu und originell historische Dioramen, wie sie vorwiegend in naturkundlichen Museen nach wie vor Verwendung finden. Ausgangspunkt für die Arbeit sind Fotografien arrangierter Szenen, die auf unregelmäßige gefaltete Packpapiersäcke gedruckt sind. Klara Vith (1993) entwickelt mit der Arbeit „There Is A Violence To Such Emptiness“ ein doppelbödiges Spiel mit Erinnerungsräumen und heimatlichen Versatzstücken. „Die Dissonanz zwischen Material, Technik und künstlerischem Inhalt erzeugt einen starken ironischen Spannungsbogen“.

Bei der Stiftungsgala letzten Donnerstag wurden die Werke in einer Ausstellung präsentiert. Andrea Kaufmann, Stiftungsvorständin und Dornbirner Bürgermeisterin, sagte: „Wir sind beeindruckt von der Vielfalt und dem kreativen Reichtum der Vorarlberger Kunstszene und hatten sprichwörtlich die ‚Qual der Wahl‘. Die ausgewählten Kunstwerke repräsentieren einen breiten Querschnitt durch das zeitgenössische Kunstschaffen und bereichern die bereits bestehende Sammlung außerordentlich.“

Du hast einen Tipp für die NEUE Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@neue.at.