Festival für nachhaltige Zukunft

Im Oktober veranstaltet die CampusVäre zum zweiten Mal das zehntägige „Festival zur Entwicklung der Zukunft“ in Dornbirn.
Im Oktober wird das „Festival zur Entwicklung der Zukunft“ als Vorarlberger Beitrag zur Creative Week Austria zum zweiten Mal in der CampusVäre in Dorbirn veranstaltet. An zehn Tagen sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, sich in unterschiedlichen Programmpunkten mit den Innovationen für eine nachhaltige Zukunft in der Bauwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Textilproduktion und auch in der Kunst auseinanderzusetzen.
Testlab für Kreislaufkultur
„Es geht darum, die Leistungen der Kreativschaffenden hervorzuheben“, beschreibt Bettina Steindl, Leiterin und Kuratorin der CampusVäre – Creative Institute Vorarlberg. In Vorarlberg seien die besonderen Leistung vor allem in der „Vorarlberger Baukultur, dem Vorausdenken, der Innovation und der Verschränkung verschiedenster Gewerke zu finden“, weshalb als Ort die CampusVäre als „Testlab“ für ein kollektives Verständnis von Kreislaufkultur ausgewählt wurde.
Anhand von Ausstellungen, Vorträgen, Workshops, Kunstperformances und Rampengesprächen beschäftigt sich die Festivalkuratorin Clarissa Rhomberg mit Fragen der ressourcenschonenden zukunftsfähigen Ausrichtung von Regionen, Unternehmen und Institutionen. In einem spielerischen, leichten und innovativen Zugang möchte das Festival zeigen, wie Kreislaufwirtschaft funktioniert. Dafür sind Experten, Studierende und Kunstschaffende in und außerhalb von Vorarlberg im Projekt involviert. „Wir machen nichts alleine, jeder Tag wird durch Kooperationen mit verschiedensten Partnern gestaltet.“ Auch dieser Aspekt der Nachhaltigkeit, nicht alleine, sondern immer gemeinsam Projekte durchzuführen, sei Steindl wichtig gewesen. Kooperationspartner sind unter anderen die Europaabteilung des Landes Vorarlberg, EU Youth Cinema, die FH Vorarlberg, die Inatura Dornbirn oder das Jüdische Museum Hohenems.

Lösungsansätze
Beim Festival werden an zehn Tagen in den sechs Sägehallen der CampusVäre Strategien und Anwendungsfelder einer gelingenden Kreislaufkultur vorgestellt. Jeder der Tage steht unter einem Motto wie beispielsweise „Reduzieren, Wiederaufbereiten, Reparatur oder Zurückgewinnen.“ Dabei werden Lösungsansätze sichtbar gemacht, etwa beim Betriebsrundgang im Kleidersortierwerk Carla oder beim Art-Dinner mit dem Food-Design-Kunstduo honey & bunny.
„Wie in einem Supermarkt werden in einem Bauteillager Materialen, die anderswo ausgebaut wurden, ausgestellt und später auch zum Kauf angeboten“, beschreibt Steindl das Bauteillager, das gemeinsam mit den materialnomaden Wien am ersten Festivaltag eröffnet wird. In verschiedenen Workshops wird „in einem spielerisch leichten Zugang“ auch auf den Umgang mit Materialen eingegangen.
Highlights des Festivals sind die Eröffnung des Design Forums Vorarlberg mit der Ausstellung „Beyond Aesthetics“ der Kunstuniversität Linz, die Filmpräsentation von „The Green Lie“ mit dem Regisseur Werner Bote (We feed the World) und die kulinarische Performance mit den Künstlern honey & bunny.

Hintergründe
Die CampusVäre ist ein Projekt über eine 12.000 Quadratmeter große Industriehalle am sogenannten Campus V in Dornbirn neben der FH. Gemeinsam mit dem Land Vorarlberg hat die Stadt Dornbirn den Auftrag erteilt, ein „Kreativwirtschaftszentrum“ zu entwickeln. Seit zwei Jahren hat die CampusVäre – Creative Institute Vorarlberg die Hallen gemietet und möchte sie den Kreativschaffenden und der Innovation zur Verfügung zu stellen. Bereits jetzt werden die Räume mit Ausstellungen, Konzerten und Büros bespielt. Die Hallen seien ein Erbe der Industriekultur und wurden früher als Spinnerei und Weberei genutzt, beschreibt Steindl. „Es ist extrem toll, sie den Menschen zurückzugeben.“
Die ursprüngliche Idee war, angelehnt an die Tabakfabrik Linz, ein Industriegebäude völlig anders und neu zu nutzen und darin Orte zu schaffen, wo unterschiedlichste Menschen arbeiten und sich vernetzen können.
Ab dem Frühjahr soll die Industriehalle „nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit“ umgebaut werden. „Wir nehmen Sachen, die entweder schon in den Hallen oder woanders verbaut waren, oder nachwachsende Rohstoffe, oder solche Materialien, die wieder der Kreislaufkultur zugeführt werden können.“ Das Projekt soll ein Vorbild dafür werden, „wie man zukünftig bauen und mit Bestand umgehen soll.“ Zudem werde der Umbau durch Gespräche mit zukünftigen Mietern direkt auf deren Bedürfnisse ausgerichtet. Beim Festival wird die CampusVäre für alle zugänglich sein.
Festival zur Entwicklung der Zukunft: 6. bis 15. Oktober in der CampusVäre, Dornbirn.