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Reisender, Naturmensch und Tierliebhaber

08.05.2021 • 06:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Christian Amann (48), Betriebsleiter Wildpark Feldkirch. <span class="copyright">hartinger</span>
Christian Amann (48), Betriebsleiter Wildpark Feldkirch. hartinger

Seit acht Jahren leitet Christian Amann den Betrieb des Wildparks Feldkirch.

Christian Amann kommt als reisebegeisterter Mensch, Hobbyfotograf sowie Natur- und Tierliebhaber viel herum. Wenn er anfängt zu erzählen, tut sich dem Zuhörer eine Welt auf. Die Reiseberichte des 48-jährigen Viktorsberger reichen von Vulkanbesteigungen auf der Kamtschatka-Halbinsel am östlichsten Ende Russlands über eine Steinbock-Jagd im zentralasiatischen Tadschikistan bis nach Kanada und Alaska, wo er fünf Monate mit Rucksack unterwegs war und Grizzlybären beim Lachsfischen fotografierte.

Herausforderungen

Das eigentliche Revier des passionierten Jägers und nebenberuflichen Jagdaufsehers ist jedoch der Wildpark Feldkirch. Seit nunmehr acht Jahren leitet Amann den Betrieb. Zuvor war er Ausbildungsleiter bei Hirschmann Automotive. Als Amann damals von einem international tätigen Industrieunternehmen zum Wildpark-Verein wechselte, sorgte das im Bekanntenkreis für große Verwunderung. „Viele haben mich gefragt, ob ich einen Vogel habe“, erinnert er sich.

Zur person

Christian Amann

Alter: 48 Jahre

Wohnort: Viktorsberg

Familienstand: Verheiratet, zwei Kinder

Ausbildung: Werkzeugmechaniker

Beruf: Betriebsleiter Wildpark Feldkirch, zuvor Ausbildungsleiter bei Hirschmann Automotive

Hobbys: Natur, Berge, Jagd, Fotografie

Die Auerochsen brauchen einen Stall. Wie dieser finanziert wird, ist noch nicht geklärt. <span class="copyright">Hartinger</span>
Die Auerochsen brauchen einen Stall. Wie dieser finanziert wird, ist noch nicht geklärt. Hartinger

Bereut hat er seine Entscheidung bis heute nicht. „Ich bin noch nicht einmal zum Nachdenken gekommen. Der Job hier ist wahnsinnig abwechslungsreich. Es gefällt mir, Dinge zu organisieren und Lösungen zu finden. Das muss man hier ständig“ Seit Amann die Betriebsleitung übernommen hat, ist auf dem Ardetzenberg tatsächlich einiges vorwärts gegangen. Als größte Herausforderung bezeichnet er die Sturmschäden im Jahr 2017. „Damals wurden sehr viele Gehege zerstört. Die Schäden waren massiv, allein die Erneuerung des Birkhuhn-Geheges kostete rund 200.000 Euro“, schildert der Betriebsleiter. Ganz nach dem Motto „Geht nicht, gibt´s nicht“ konnte der Verein aber auch diese Schwierigkeiten meistern. Das nächste Projekt, für das noch Sponsoren gesucht werden, ist ein Stallgebäude für die Auerochsen. Auch das Betriebsgebäude muss erneuert werden. „Das entspricht schon längst nicht mehr den Anforderungen“, sagt Amann mit Blick auf seine fünf Mitarbeiter.

Finanzen

Das liebe Geld ist im frei zugänglichen Wildpark sowieso immer ein großes Thema, denn der gemeinnützige Verein ist auf Spenden und Subventionen angewiesen. Letztere könnten nach Ansicht des Betriebsleiters ruhig etwas üppiger ausfallen. „Vor allem vom Land würden wir uns da mehr wünschen. Das ist nichts im Vergleich zu den Förderungen in anderen Bundesländern.“ 104.000 Euro schießen Land und Stadt zu. Das reicht laut Amann nicht einmal für das Futter, geschweige denn für die Löhne der Mitarbeiter oder die Instandhaltungen. Ein großer finanzieller Beitrag kommt aus Liechtenstein. Ohne den könnten wir vieles nicht machen, verrät Amann.

Amann freut sich über den nachwuchs bei den Monarchie-Eseln. <span class="copyright">hartinger</span>
Amann freut sich über den nachwuchs bei den Monarchie-Eseln. hartinger

Zukunftsmusik

Neben der Ausgestaltung und Weiterentwicklung des pädagogischen Auftrags beschäftigt sich der umtriebige Betriebsleiter gerne mit wichtigen Zukunftsthemen. Beispielsweise mit der Frage, wie man die Besucher künftig möglichst ohne Auto auf den Ardetzenberg bringen könnte. Ammans Wunschtraum wäre eine Seilbahn zwischen Bahnhof und Wildpark. „Wir haben gerade ein neues Konzept mit der Firma Doppelmayr ausgearbeitet.“ Eine schöne Idee, für deren Umsetzung die Stadt Feldkirch allerdings wohl tief in die Tasche greifen müsste.