81 kg Marihuana in Drogenhaus erzeugt

Lustenauer Hausmieter wollen damit nichts zu tun haben.
Eine Vorarlberger Dealerbande hat nach den gerichtlichen Feststellungen in drei eigens dafür angemieteten Häusern in Dornbirn, Lustenau und Nüziders mit großen Indoorplantagen in den Kellern 152 Kilogramm Marihuana im Wert von 1,5 Millionen Euro erzeugt. Davon wurden nach Ansicht der Richter 147 Kilogramm verkauft. Dafür wurden im Februar am Landesgericht Feldkirch die beiden mutmaßlichen Bandenchefs (nicht rechtskräftig) wegen Suchtgifthandels zu neun und achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Noch kein Urteil
Im Haus in Lustenau wurden nach Überzeugung der Richter 81 Kilogramm Marihuana angebaut. Dafür mitverantwortlich sind nach Darstellung der Staatsanwaltschaft die beiden Mieter des Hauses. Im Schöffenprozess gegen das Liebespaar erging am Mittwoch am Landesgericht noch kein Urteil. Die Verhandlung wurde zur Befragung von Zeugen vertagt.
Nicht bei der Ernte mitgeholfen
Die angeklagten Mieter sagten, sie hätten mit den Drogengeschäften nichts zu tun. Dem unbescholtenen 29-Jährigen wird zur Last gelegt, er habe sich die monatliche Hausmiete von 2000 Euro von den zwei mutmaßlichen Bandenchefs bezahlen lassen und bei fünf Ernten von insgesamt 81 Kilogramm Marihuana in der Kellerplantage mitgeholfen.
Der angeklagte Türke bestreitet, ein Erntehelfer gewesen zu sein. Ihm sei gesagt worden, im Hauskeller werde nur legales CBD-Hanft angebaut. Zugegeben hat der Erstangeklagte den Konsum von Marihuana. Das Cannabis habe er aber, anders als von ihm vor der Polizei angegeben, nicht vom Kellerboden aufgeklaubt.
Von nichts gewusst
Seiner unbescholtenen, 28-jährigen Lebensgefährtin wird vorgeworfen, auch sie habe den Mietvertrag im Wissen um den Drogenanbau im Keller unterschrieben. Und sie habe daran mitgewirkt, dass keine Fremden den Keller betreten. Die Zweitangeklagte sagte vor Gericht, sie habe von der Cannabisplantage nichts gewusst und den Keller nie betreten. Ihr Verteidiger Florin Reiterer beantragte einen Freispruch.
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