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152 kg Drogen erzeugt, davon 147 kg verkauft

02.10.2021 • 22:11 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Vorarlberge Bande baute Marihuana im großen Stil an. <span class="copyright">Symbolfoto APA</span>
Die Vorarlberge Bande baute Marihuana im großen Stil an. Symbolfoto APA

OGH bestätigte Schuldsprüche gegen Dealer, die in Häusern Gras anbauten.

Derart professionell und im großen Stil wurden in Vorarlberg zuvor wohl noch nie Drogen erzeugt und dann verkauft. Zwischen Juni 2018 und Juni 2020 hat eine Rauschgiftbande nach Ansicht der Richter 152 Kilogramm Marihuana im Wert von 1,5 Millionen Euro produziert. Davon wurden demnach dann 147 Kilo verkauft. Die gerichtlichen Feststellungen zu den für Vorarlberger Verhältnisse enormen Drogenmengen hat nun der Oberste Gerichtshof (OGH) bestätigt. Damit wurden die Schuldsprüche wegen der Verbrechen des Suchtgifthandels rechtskräftig. Das Höchstgericht in Wien hat am 15. September die Nichtigkeitsbeschwerden der beiden Hauptangeklagten zurückgewiesen.

Entscheidung über Strafe

Das Innsbrucker Oberlandesgericht (OLG) wird jetzt rechtskräftig über die Strafen entscheiden. In erster Instanz wurde der unbescholtene Erstangeklagte im Februar beim Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Über den unbescholtenen Zweitangeklagten wurde eine Haftstrafe von achteinhalb Jahren verhängt. Der 35-Jährige und der 32-Jährige waren die Anführer der Drogenbande. Die beiden Vorarlberger haben ebenso Strafberufungen erhoben wie Staatsanwalt Markus Fußenegger. Die Angeklagten beantragen niedrigere Strafen, der öffentliche Ankläger höhere. Der Strafrahmen beträgt 1 bis 15 Jahre Gefängnis.

Indoor-Plantagen in drei Häusern

Mit drei Jahren Haft kam am Landesgericht im Februar der unbescholtene und geständige Drittangeklagte für seine Mithilfe an der Erzeugung von 73 Kilo Cannabis davon. Der 45-jährige Deutsche bekämpft die Strafe in zweiter Instanz ebenso wie die Staatsanwaltschaft.
Der Erstangeklagte und der Zweitangeklagte haben in Kellern von drei gemieteten Häusern in Dornbirn, Lustenau und Nüziders mit großen Indoorplantagen mit jeweils bis zu beinahe 1000 Stecklingen Cannabis angebaut. Helfer, die als Mieter und Erntehelfer auftraten, wurden am Landesgericht bereits rechtskräftig zu Haftstrafen verurteilt.

37.000 Euro Stromkosten zurückzahlen

Die beiden Bandenbosse wurden vom OGH auch wegen Entziehung von Energie rechtskräftig schuldig gesprochen. Demnach zweigte der 32-jährige Elektriker im Auftrag des 35-Jährigen Strom für die Cannabisplantagen ab. Dafür müssen sie der illwerke vkw AG 37.000 Euro zurückzahlen.