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Großbrand verursacht durch Silvesterrakete

13.12.2022 • 23:14 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
400 Feuerwehrleute bekämpften den Großbrand in der Silvesternacht 2021. <span class="copyright">Mathis Fotografie</span>
400 Feuerwehrleute bekämpften den Großbrand in der Silvesternacht 2021. Mathis Fotografie

Prozess um zwei 20-Jährige, die Brandschäden von 43 Millionen Euro in Industriepark in Rankweil zu verantworten haben sollen.

Nach Ansicht von Staatsanwältin Konstanze Manhart haben die beiden Angeklagten den Großbrand mit einem Gesamtschaden von 43 Millionen Euro in der Neujahrsnacht am 1. Jänner 2022 im Industriepark Kunert in Rankweil zu verantworten.

Demnach sollen die 20-Jährigen eine flach auf dem Vorplatz gezündete Feuerwerksrakete unter das Zugangstor in einen überdachten Lagerplatz mit zwei Holzpaletten geschossen haben. Dort entwickelte sich ein Feuer, das sich zu einem von 400 Feuerwehrleuten bekämpften Großbrand bei den Firmengebäuden ausweitete.

Vier Raketen auf Straße gelegt

Dazu wurden die unbescholtenen Österreicher türkischer Herkunft wegen Brandstiftung angeklagt. Zudem wird den von Martin Brunner und Alexander Wirth verteidigten Angeklagten die Gefährdung der körperlichen Sicherheit vorgeworfen. Denn unmittelbar vor der im Industriepark eingeschlagenen Silvesterrakete sollen sie in nächster Nähe vier Feuerwerksraketen waagrecht auf die Schweizer Straße gelegt und gezündet haben. Die vierte Rakete soll an einem Zaun abgeprallt sein und beinahe eine Personengruppe getroffen haben.
Die Angeklagten sagten, sie seien nicht schuldig. Sie hätten zwar die vier Raketen auf der Straße fliegen lassen, aber dabei niemanden gefährden wollen. Die Neujahrsrakete, die die enormen Schäden im Industriepark verursacht hat, hätten nicht sie gezündet. Im Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch erging am Dienstag noch kein Urteil. Nach dreieinhalb Stunden wurde die Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt.

Prozess am Landesgericht feldkirch. <span class="copyright">Hartinger</span>
Prozess am Landesgericht feldkirch. Hartinger

Verteidiger zweifelte

Beim nächsten Prozesstermin sollen Brandsach­verständige befragt werden. Einer der Verteidiger bezweifelte, dass eine Feuerwerksrakete das Feuer im Industriepark ausgelöst hat. Ob er glaube, dass eine brennende Katze unterm Tor durchgeflogen sei, fragte Richter Richard Gschwenter als Vorsitzender des Schöffensenats den Anwalt. Auf einem Video einer Überwachungskamera ist zu sehen, dass eine Silvesterrakete im Firmenareal eingeschlagen hat und ein Feuer entstanden ist. Allerdings ist nicht zu sehen, wer die Rakete abgefeuert hat.

50 Sekunden vergangen

Überwachungsvideos zeigen, dass die beiden Angeklagten zuvor vier Raketen auf der Straße gezündet haben und dann weggelaufen sind. Zwischen ihrer Flucht und dem Abfeuern der Rakete beim nahen Industriepark seien nur 50 Sekunden vergangen, sagte Staatsanwältin Manhart. Sie hält auch deshalb die Angeklagten für die Verursacher des Großbrands.