Ständiger Boom in der Transportwirtschaft

Volle Auftragsbücher bei Gisinger Fahrzeugbau. Für 2022/23 wird Umsatzplus von circa 25 Prozent erwartet.
Keine Spur von Wirtschaftskrise gibt es bei Gisinger Fahrzeugbau in Hohenems. Wie die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Martin und Rainer Gisinger im wpa-Gespräch erklärten, verzeichne das Unternehmen nach wie vor eine sehr gute Entwicklung. „Wir sind auftragsmäßig komplett ausgebucht, die Lage ist hervorragend.“ Für das noch laufende Geschäftsjahr 2022/23 (März) wird ein Umsatz von 2,7 Millionen Euro erwartet. Das wäre ein Plus von beinahe 25 Prozent.
Verantwortlich dafür sei primär organisches Wachstum. Allerdings würden hier auch Preiserhöhungen eine gewisse Rolle spielen. Gisinger hätte noch stärker wachsen können, wenn die entsprechenden Fachkräfte verfügbar gewesen wären, heißt es.
Ständiger Boom
Die beiden Geschäftsführer begründen die Entwicklung damit, dass die Transportwirtschaft in den vergangenen Jahren ständig geboomt habe. Selbst während der Corona-Lockdowns seien die Lastkraftwagen der Transport- und Logistikfirmen „ständig und ohne Unterbrechung in Europa unterwegs“ gewesen. Dazu komme, dass die Kunden vermehrt zur Reparatur tendieren und Fahrzeuge so länger im Einsatz halten. Und wo viel gefahren wird, muss auch viel repariert werden.
Fokus auf Reparatur
Denn anders als der Firmenname vermuten lässt, ist Gisinger Fahrzeugbau auf die Reparatur von gezogenen Fahrzeugen wie Aufliegern, Anhängern und Aufbauten spezialisiert. „Unser Fokus liegt auf dieser Nische.“ Dabei werden sämtliche Arbeiten inklusive der Versicherungsabwicklung vor Ort in Hohenems erledigt.
Dazu kommt das Vorführen der Fahrzeuge für den Erhalt des „Pickerls“. Pro Jahr werden rund 1400 Fahrzeuge bei Gisinger vorgeführt. Das Unternehmen zählt mehr als 350 Stammkunden. „Wir sind sehr breit aufgestellt. Fast alle großen Spediteure und Frächter hierzulande sind unsere Kunden“, berichten die beiden Brüder.
Lagern Ersatzteile
Neben Reparaturen hat sich Gisinger Fahrzeugbau auch auf den dazugehörenden Ersatzteilhandel spezialisiert. Als nach wie vor herausfordernd bezeichnen Martin und Rainer Gisinger dort die preisliche Entwicklung von Ersatzteilen und mitunter deren angespannte Verfügbarkeit. Gisinger begegne diesem Thema mit einem mehr als 750 Quadratmeter großen Ersatzteillager zuzüglich einem Freilager, wo oftmals der gesamte Jahresbedarf bestimmter Artikel vorrätig sei. Die Ersatzteile stammen zumeist von deutschen Fachhändlern oder Herstellern, hinter denen wiederum globale Zulieferketten stehen.
Die Wurzeln von Gisinger Fahrzeugbau reichen in das Jahr 1928 zurück, als die Vorfahren als Hufschmiede starteten. Aktuell werden 18 Mitarbeitende beschäftigt. Das Unternehmen gehört zu jeweils 50 Prozent den beiden Geschäftsführern Martin und Rainer Gisinger.
Günther Bitschnau/wpa
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