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Wer den neuen Kindercampus in Wolfurt baut

27.07.2023 • 12:21 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Wer den neuen Kindercampus in Wolfurt baut
Modell des Siegerentwurfs. BEER

Auch in Wolfurt steigt der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen stetig an. Ein neues Kinderhaus ist in Planung, der Architektenwettbewerb kürzlich abgeschlossen.


Im März dieses Jahres luden die Marktgemeinde Wolfurt und die Architektenkammer 20 Architekturbüros bzw. Architektengemeinschaften ein, Vorentwürfe für den neuen Kindercampus Mähdle aufs Papier zu bringen. Mittlerweile ist der Wettbewerb entschieden.

Die Jury unter dem Vorsitz von Hemma Fasch kürte das Projekt des Architekten Rainer Beer mit einer Gegenstimme (7:1) zum Sieger. Den zweiten und dritten Rang vergab das Preisgericht an das in Bregenz ansässige Büro Dorner/Matt Architekten bzw. Berktold–Weber Architekten aus Dornbirn. Insgesamt 15 Büros hatten ihren Entwurf zeitgerecht eingereicht.

Was die Jury sagt

Wie berichtet, entsteht die neue Betreuungsstätte für Kindergarten- und Kleinkinder in unmittelbarer Nachbarschaft zur Volksschule Mähdle und der Lebenshilfe-Werkstätte. Architekt Beer überzeugte die Jury in erster Linie mit der Positionierung und Geometrie seines zweigeschossigen Neubaus. Die Positionierung, so heißt es im Jurybericht, „verschafft allen drei Institutionen einen eigenständigen Auftritt und fördert zugleich einen Dialog zwischen ihnen“. Zudem würdigte das Preisgericht die grundsätzliche Anordnung der Außenfläche und den Erhalt des Baumbestands. Eine Nachbesserung wünscht sich die Jury beim Eingangsbereich, den sie im Gegensatz zur großzügigen Innenhofgestaltung als „zu beengend“ empfindet.

Bürgermeister Christian Natter. <span class="copyright">Stecher</span>
Bürgermeister Christian Natter. Stecher

Errichtungskosten

Das Kinderhaus soll 2025 eröffnet werden. Derzeit, so Bürgermeister Christian Natter auf NEUE-Anfrage, „werden mit dem Architekturbüro die Planungen präzisiert und die Empfehlungen der Jury eingearbeitet“.

Die Gemeinde Wolfurt rechnet mit Errichtungskosten von 3,1 Millionen Euro (Außenanlagen, Einrichtung und Honorare kommen noch dazu). Eine Summe, die die Kommune offenbar ohne Probleme stemmen kann. „Unsere Finanzlage ist gut, obwohl die Aufwendungen für Entwicklungsprojekte erheblich sind. Dennoch sind unsere laufenden Kosten und Einnahmen ausgeglichen, weshalb wir nach wie vor Spielraum für Investitionen haben“, sagt der Gemeindechef.

Der Bauplatz: Rechts die Lebenshilfe-Werkstätte, im Hintergrund die Volksschule. <span class="copyright">NEUE</span>
Der Bauplatz: Rechts die Lebenshilfe-Werkstätte, im Hintergrund die Volksschule. NEUE

Wie in so vielen anderen Kommunen steigt der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen auch in Wolfurt stetig an. „Bisher konnten wir jedem Kind einen Platz bieten, speziell heuer stoßen auch wir an unsere Grenzen“, so Natter. Eine Kleinkindbetreuung im Schwesternhaus, angegliedert an den Kindergarten Dorf, soll nun kurzfristig Abhilfe schaffen. Mit dem Kinderhaus Rickenbach, für das der Spatenstich bereits erfolgt ist, und den konkreten Planungen für den Kindercampus Mähdle, sieht der Bürgermeister die Gemeinde auch mittel- und langfristig auf einem guten Weg.

Raumprogramm

Im Raumprogramm sind unter anderem zwei Gruppenräume zu je 60 Quadratmetern für 48 Kindergartenkinder im Alter von drei bis sechs Jahren vorgesehen, die Kleinkindbetreuung erhält vier Gruppenräume im Ausmaß von je 30 Quadratmetern für 48 Kleinkinder im Alter von eineinhalb bis drei Jahren. Der Bewegungsraum soll auch für externe Veranstaltungen genutzt werden können.