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Das sagen Touristiker zu diesem Sommer

14.09.2023 • 18:50 Uhr / 6 Minuten Lesezeit

Das Ergebnis, das sich abzeichnet, ist sowohl in den Destinationen als auch in der Stadt ähnlich. Es gibt jedoch Ausreißer nach oben.

Vorab: Die Zahlen für August liegen im Tourismus noch nicht vor, und die Sommersaison dauert streng genommen bis Ende Oktober. Jedoch: Das, was bisher war, zaubert einigen Touristikern ein Lächeln ins Gesicht.

Das sagen Touristiker zu diesem Sommer
Manuel Bitschnau, Geschäftsführer von Montafon Tourismus. Patrick säly/montafon tourismus

„Der Sommerstart im Montafon brachte uns ein Rekordergebnis ein – in den Monaten Mai und Juni wurden seit 1981 noch nie so viele Ankünfte und Nächtigungen wie in diesem Jahr verzeichnet“, freut sich Manuel Bitschnau, Geschäftsführer von Montafon Tourismus. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres gab es im Montafon bei den Gästeankünften einen Zuwachs von 40,55 Prozent und ein mehr an Nächtigungen von 43,66 Prozent.

Der Zuwachs ist vor allem durch zahlreiche neue Betten im Montafon entstanden.

Manuel Bitschnau, Geschäftsführer Montafon Tourismus

Die heurigen Zahlen können sich aber auch im Vergleich mit 2019 – also vor der Pandemie – sehen lassen. Zählte die Talschaft im Mai 2019 24.786 Nächtigungen, waren es im heurigen Wonnemonat 54.548. „Das ist ein absolutes Spitzenergebnis“, sagt der Geschäftsführer von Montafon Tourismus. Begünstigt wurde dieses gute Ergebnis auch durch die Feiertagslage im Mai sowie im Juni. Und: „Es muss dazugesagt werden, dass der Zuwachs vor allem durch zahlreiche neue Betten im Montafon entstanden ist“, führt Bitschnau aus.

Noch beliebter als letztes Jahr

Er berichtet weiters von einer Erhebung der Österreich Werbung zu den Reiseplänen in den Herkunftsmärkten: „Dabei stellte sich heraus, dass das Urlaubsland Österreich im Sommer 2023 bei seinen Gästen noch beliebter war als im vergangenen – obwohl sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den letzten zwölf Monaten verschlechtert haben“, so Bitschnau. Aktuelle Markforschungszahlen aus den klassischen Quellmärkten bestätigten die Erhebung: Sie bescheinigten eine fast unveränderte Nachfrage im Vergleich zu 2022. In Deutschland, dem bedeutendsten Zielmarkt des Montafons, wurde der Einsparwille unter anderem beim Urlaub am niedrigsten bewertet.

Wandern im Montafon: Die Gauertaler Alpkul-Tour. <span class="copyright">Stefan Kothner/Montafon Tourismus</span>
Wandern im Montafon: Die Gauertaler Alpkul-Tour. Stefan Kothner/Montafon Tourismus

Auffallend ist im Montafon, dass die Aufenthaltsdauer seit der Pandemie weiterhin sinkt und der Trend zu kurzfristen Buchungen anhält. Rund 40 Prozent der Gäste buchen erst innerhalb der letzten 14 Tage vor der Anreise.

Cornelia Kriegner, Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus. <span class="copyright">Sonja Natter</span>
Cornelia Kriegner, Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus. Sonja Natter

Auch im Bregenzerwald wird der Sommer bisher positiv bewertet, wenngleich die Talschaft nicht mit Spitzenergebnissen wie jenen des Montafons aufwarten kann: Von Mai bis Juli verzeichnete der Bregenzerwald gegenüber denselben Monaten im vergangenen Jahr ein Nächtigungsplus von 4,7 Prozent. Ob die Hitzewellen im Süden zu dem Plus beigetragen haben, bezweifelt Cornelia Kriegner, Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus. „Mittelfristig könnte es durch solche Hitzewellen für Bergregionen jedoch einen Effekt geben“, sagt Kriegner.

“Positiv, dass wir gut reüssieren werden”

Aus Bregenz heißt es: „Die heurige Saison läuft gut, wenngleich wir noch auf die August-Statistik warten für verlässliche Zahlen. Rückmeldungen diverser Partner stimmen uns aber positiv, dass wir gut reüssieren werden“, berichtet Robert Salant, Geschäftsführer von Bregenz. Fix ist jedoch, dass die Stadt nicht an das Rekordjahr 2019 anschließen kann. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir mittelfristig wieder dort hinkommen.“

Robert Salant, Geschäftsführer von Bregenz Tourismus. <span class="copyright">Paulitsch</span>
Robert Salant, Geschäftsführer von Bregenz Tourismus. Paulitsch

Bezüglich des Durchschnittsalters der Touristen in Bregenz erklärt der Geschäftsführer: „Je nach Angebot, wie den Bregenzer Festspielen, oder dem Reisemotiv, etwa Familienurlaub, variiert das Durchschnittsalter unserer Gäste. Generell sind wir eher im Alterssegment 50+ stark besucht. Bregenz ist aber auch beliebt bei Familien, die beispielsweise zum Baden und Campen kommen.“ Letzteres – also das Campen – ist momentan sehr populär, „bei einem sehr vielschichtigen Publikum aus unterschiedlichen Ländern“, führt Salant aus.

Stockerlplätze konstant

Auf die Nationalität der Bregenzer Gäste angesprochen, erklärt der Geschäftsführer: „Die Stockerlplätze sind konstant besetzt von Touristen aus der DACH-Region, genau in dieser Reihenfolge. Sie machen circa 80 Prozent der Nächtigungen aus.“ Dahinter sind einige europäische Nationen vertreten wie die Niederlande, Frankreich, England und Italien. Bei Fachkongressen kann die Landeshauptstadt auch Gäste aus Überseemärkten wie Asien oder aus den USA begrüßen.

In Bregenz ziehen die Festspiele jährlich Gäste an. <span class="copyright">Rhomberg</span>
In Bregenz ziehen die Festspiele jährlich Gäste an. Rhomberg

Was aus den einzelnen Destinationen berichtet wird, gilt auch für das ganze Land, wie von Vorarlberg Tourismus erläutert wird: „Die Zwischenbilanz von Mai bis Juli ist sehr erfreulich: Es gab einen Rekord bei Gästeankünften und Nächtigungen.“ Im Juli urlaubten zum Beispiel 299.200 Gäste in Vorarlberg, rund 986.000 Nächtigungen wurden verzeichnet. Bei den Ankünften zählte das Land ein Plus von 4,3 Prozent gegenüber des Juli 2022, bei den Nächtigungen ein Plus von 4,2 Prozent.