Wo in Rankweil ein neues Quartierszentrum entstehen soll

Früheres Eintrittsalter, kleinere Gruppengrößen, weniger Schließtage, steigender Bedarf an Ganztagsbetreuung: Nicht zuletzt durch das im Vorjahr beschlossene Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz steht der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur in vielen Gemeinden ganz oben auf der Agenda. So auch in Rankweil, wo derzeit gleich mehrere Projekte verfolgt werden.
Neben dem in Bau befindlichen Kindergarten Markt im Zentrum soll auch im Quartier Merowinger mehr Platz für die Kinderbetreuung geschaffen werden. Dazu hat die Marktgemeinde Rankweil vor wenigen Tagen einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Gefragt sind aber nicht nur Pläne für einen neuen Kindergarten und eine Kleinkindbetreuung. Gefragt sind auch Entwürfe für eine gemeinnützige Wohnanlage sowie für einen öffentlichen Platz, eine sogenannte „Gemeinsame Mitte“. Außerdem soll es eine Tiefgarage, einen öffentlichen Spielplatz, einen sogenannten Generationengarten und ein Café geben. Letzteres soll entweder im Neubau des Kindergartens oder im Erdgeschoss der Wohnanlage untergebracht werden.

11.000 Quadratmeter stehen zur Verfügung
Laut Ausschreibung soll der neue Bildungsstandort künftig „Impulsgeber für ein neues Quartierszentrum“ und ein „Begegnungs- und Verweilort für Menschen“ sein. Ziel sei es, eine identitätsstiftende, städtebaulich, architektonisch und funktional gelungene Lösung zu finden und das ortsbauliche Entwicklungspotenzial aufzuzeigen.
Die bebaubaren Grundstücke – alle im Eigentum der Marktgemeinde – befinden sich in der Nähe der HTL und haben eine Gesamtfläche von mehr als 11.000 Quadratmetern. Etwas weniger als die Hälfte davon soll allerdings für weitere Entwicklungen freigehalten werden. Eine Bebauung dieser Fläche werde aber frühestens in 15 bis 20 Jahren erfolgen, heißt es in den Unterlagen.
Wann das Siegerprojekt gekürt wird
Jene Architekten, die nach ihrer Bewerbung für die zweite Runde ausgewählt werden, haben nun bis Anfang April des nächsten Jahres Zeit, um ihre Entwürfe aufs Papier zu bringen. Ende Mai wird das Preisgericht unter dem Vorsitz von Architekt Bernhard Marte zusammentreten, um den Sieger zu küren. Für die prämierten Wettbewerbsarbeiten – jeweils drei Preise und Anerkennungspreise – sind 108.000 Euro veranschlagt. Die voraussichtlichen Netto-Errichtungskosten werden mit 13,5 Millionen Euro beziffert, inkludiert sind dabei der Kindergarten, die Kinderbetreuungseinrichtung, die Quartiersgestaltung, Tiefgarage und die Wohnanlage.
Geplante Fertigstellung im Herbst 2026
Im Juli soll mit der Detailplanung begonnen werden, Baubeginn und Fertigstellung sind für Juni 2025 bzw. September 2026 vorgesehen.
Die Marktgemeinde plant, die Merowingerstraße im Bereich des neuen Quartiers als Begegnungszone (maximal 20 km/h) zu gestalten. Oberirdisch soll es abseits der Merowingerstraße keinen motorisierten Verkehr geben.