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Für Vorarlberg reservierte Medizin-Studienplätze bleiben wieder unbesetzt

16.09.2025 • 15:18 Uhr
Für Vorarlberg reservierte Medizin-Studienplätze bleiben wieder unbesetzt
Teilnehmende vor Beginn des Aufnahmetests für die Medizinische Fakultät Innsbruck am 4. Juli 2025, in der Messehalle in Innsbruck. APA

Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher hinterfragt Kriterien des MedAT-Aufnahmeverfahrens in Innsbruck und ortet mangelnde Transparenz.

Die für Vorarlberg reservierten Medizin-Studienplätze an der Medizinischen Universität Innsbruck konnten erneut nicht vergeben werden. Zum zweiten Mal in Folge blieben alle drei Plätze unbesetzt. Landesrätin Martina Rüscher sieht darin ein strukturelles Problem und fordert gezielte Verbesserungen beim System der sogenannten gewidmeten Studienplätze.

Laut Universitätsgesetz können Studienplätze für Aufgaben im öffentlichen Interesse reserviert werden. In Vorarlberg verpflichten sich die Anwärterinnen und Anwärter, nach Abschluss von Studium und Ausbildung mindestens fünf Jahre im öffentlichen Gesundheitsdienst zu arbeiten. Im Gegenzug gibt es finanzielle Unterstützungen wie Ausbildungs- und Reisekostenzuschüsse. „Diese Option ist ein wichtiger Hebel, um engagierte Ärztinnen und Ärzte zu gewinnen. Die Praxis zeigt aber, dass die bestehenden Vorgaben einer erfolgreichen Vergabe im Wege stehen“, sagt Rüscher.

Für Vorarlberg reservierte Medizin-Studienplätze bleiben wieder unbesetzt
Martina Rüscher sieht mangelnde Transparenz seitens der Medizinuni Innsbruck. Hartinger

Kritik am Aufnahmeverfahren

Ein Hauptproblem ortet die Landesrätin in den Kriterien des MedAT-Aufnahmeverfahrens, das eine Leistung im Bereich der besten 75 Prozent verlangt. Dadurch hätten Interessierte oft keine Chance auf einen der reservierten Plätze. Zudem kritisiert Rüscher mangelnde Transparenz: Von der MedUni Innsbruck gebe es bislang keine klaren Angaben zu den Quoten im Aufnahmeverfahren.

Vorschläge aus Vorarlberg

Rüscher fordert eine Überprüfung der gesetzlichen Grundlagen sowie der Leistungsvereinbarung zwischen der MedUni Innsbruck und dem Wissenschaftsministerium. Vorarlberg wolle sich aktiv einbringen, um das System praxistauglicher zu machen. „Die gewidmeten Studienplätze sind ein wichtiger Baustein für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Vorarlberg“, betont die Landesrätin.