Überraschende Funde bei Kanalsanierung in Feldkirch

Mitten in der Feldkircher Altstadt hat sich bei Bauarbeiten ein Blick in die Vergangenheit eröffnet. Fachleute sprechen von einem Fund mit besonderem Wert für das Verständnis der Stadtgeschichte.
Im Zuge der Kanalsanierung in der Gymnasiumgasse in Feldkirch sind am vergangenen Freitag überraschende archäologische Funde ans Licht gekommen. Am Vormittag wurden Reste der mittelalterlichen Stadtmauer freigelegt, am Nachmittag folgte ein bislang unbekannter Mauerbogen vor dem Pädagogischen Förderzentrum.
Fund aus dem 13. Jahrhundert
Nach ersten Einschätzungen stammen die freigelegten Mauerreste aus der ersten Bauphase der Feldkircher Stadtbefestigung im 13. Jahrhundert. Es dürfte sich um die bislang am besten dokumentierten Überreste aus dieser Zeit handeln. Die Mauer verlief unter dem heutigen Kanalverlauf, bislang war unklar, ob davon noch Substanz erhalten ist. Bürgermeister Manfred Rädler betonte, dass die Entdeckung eindrucksvoll zeige, wie viel Geschichte unter den Straßen verborgen liege.

Der entdeckte Mauerbogen ist innen betoniert und dürfte daher nicht besonders alt sein, informiert die Stadt. Flankierende Mauerreste deuten jedoch auf einen mittelalterlichen Ursprung hin. Die genaue Datierung und Funktion wird derzeit vom Archäologiebüro TALPA untersucht, das die Bauarbeiten wissenschaftlich begleitet. Laut Baustadträtin Andrea Kerbleder kommt es durch die Funde zu keinen Verzögerungen.
Historischer Hintergrund
Die Feldkircher Stadtmauer entstand in drei Bauphasen: Im 13. Jahrhundert wurde der Bereich um die Marktstraße ummauert, ab den 1280er-Jahren erfolgte eine Erweiterung rund um die neu errichtete Schattenburg. Ab 1379 wurde die Stadt unter Graf Rudolf V. bis zur Ill ausgeweitet und mit einer weiteren Befestigung versehen.