Meinung

Rüdisser-Wahl: Der Opa wird‘s schon richten

13.04.2022 • 18:56 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
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Sonderlich favorabel scheint der Posten als Wirtschaftsbundchef nicht zu sein.

Man kann glaube ich nicht behaupten, dass sich der ehemalige Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser in seiner politischen Karriere sonderlich viele Feinde gemacht hätte. Insofern stellt sich die Frage, womit er den Vorsitz im Vorarlberger Wirtschaftsbund nun verdient haben könnte. Sonderlich favorabel scheint der Posten ja nicht zu sein, nachdem sich weder Wirtschaftslandesrat Marco Tittler, noch irgendein anderer aktiver ÖVP-Politiker im viel gepriesenen Wirtschaftsland Vorarlberg dafür erwärmen konnte. Offenbar will niemand anderer die Scherben der Inserateaffäre aufkehren. Also musste der 67-jährige Rüdisser ausrücken, um nicht zu sagen, sich erbarmen, und für den Wirtschaftsbund die Brigitte Bierlein machen.

Wenn die Politpensionisten wie der alte Römer Cincinnatus vom Feld gerufen werden, um es zu richten, ist das Desaster meist größerer Natur. Da stört es auch wenig, dass Rüdisser, abseits seiner Position als Aufsichtsratsvorsitzender der Vogewosi, nie wirklich privatwirtschaftlich tätig war. Eine längerfristige Lösung wird seine Obmannschaft nicht sein. Die eigentliche Frage ist, ob er geschickt wurde, um die Trümmer aufzuräumen, oder um auf dem Schutthaufen Gras anzusäen, über das sein Nachfolger dann wieder gefahrlos spazieren kann.