“Tiny House”-Pionier WW Wohnwagon insolvent

HEUTE • 17:31 Uhr
"Tiny House"-Pionier WW Wohnwagon insolvent

Der niederösterreichische “Tiny House”-Pionier WW Wohnwagon mit Sitz in Gutenstein (Bezirk Wiener Neustadt) hat am Dienstag Insolvenz angemeldet. Das Verfahren wurde am Landesgericht Wiener Neustadt auf eigenen Antrag eröffnet, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bekanntgab. Die Verbindlichkeiten betragen laut AKV rund 3,4 Mio. Euro nach Abzug der Anzahlungen von Kunden und Nachrangdarlehen.

Betroffen sind insgesamt 228 Gläubiger sowie 44 Beschäftigte, deren Löhne seit 30. November ausständig sind. Das Unternehmen soll fortgeführt und im Rahmen eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung entschuldet werden. Vorgesehen ist eine Insolvenzquote von 30 Prozent für die Gläubiger, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Plans. Da der Zahlungsvorschlag nur den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht, prüft der AKV nun den Sanierungsplan und mögliche Verbesserungen.

Ursachen der Insolvenz

Nach Angaben des AKV geriet das Unternehmen im Zuge der Immobilien- und Baukrise in den Jahren 2024 und 2025 in finanzielle Schwierigkeiten. Im vierten Quartal 2025 sei die Zahl der Aufträge abrupt eingebrochen. Die daraufhin eingeleitete Restrukturierung verursachte Kosten, die die vorhandene Liquidität überschritten.

Die WW Wohnwagon GmbH wurde 2013 als Anbieter von kleinen, mobilen Häusern (“Tiny Houses”) gegründet. Das Unternehmen setzte auf nachhaltige und energieeffiziente Naturmaterialien. Bis 2024 hat sich die Firma laut AKV solide entwickelt. Im November 2024 erfolgte eine Kapitalerhöhung über 500.000 Euro durch den neuen Mitgesellschafter WWEK Beteiligungs GmbH, wie aus dem Jahresabschluss des Unternehmens hervorging.