Österreich

Tiere werden im Zoo Schönbrunn doch weiterhin benannt

13.07.2023 • 14:43 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
++ HANDOUT ++ SCHOeNBRUNNER ORANG-UTAN-JUNGTIER IST EIN WEIBCHEN
Die Babytiere werden nun doch weiterhin benannt. APA/DANIEL ZUPANC

Am Dienstag verkündete der Direktor des Tiergartens Schönbrunn Tiernamen nicht mehr öffentlich zu kommunizieren.

Stephan Hering-Hagenbeck, Direktor des Tiergarten Schönbrunn, trat am Dienstag eine große Debatte los. In einem Interview mit der “Tiroler Tageszeitung” sprach er davon, dass der Zoo einem frischgeborenen Orang-Utan-Mädchen keinen Namen mehr geben wolle. Damit wolle man nicht einzelne Individuen hervorheben, sondern den Schutz einer ganzen Population in den Vordergrund rücken. Dies sei “bewusst ein neuer Weg im deutschsprachigen Raum”, man übernehme damit eine Vorreiterrolle. Etwas mehr als 48 Stunden später rudert der Zoo zurück. Man werde auch weiterhin Namen an Jungtiere vergeben, da man die Tiere schließlich auch individuell pflege und wertschätze.

Namen nicht mehr als “Marketing-Instrument”

“Der Tiergarten Schönbrunn ist ein Ort, an dem sich Tier und Mensch respektvoll begegnen und der dem Artenschutz verpflichtet ist. Unsere Schützlinge sind für uns das Um und Auf, ihr Wohl ist uns besonders wichtig und natürlich hat jedes Tier seinen individuellen Namen. Wir möchten zukünftig die Namensgebung des Tieres lediglich nicht mehr als Marketing-Instrument in den Vordergrund stellen”, betont Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck am Donnerstag in einer Aussendung. Der Öffentlichkeit werden die Namen auch weiterhin kommuniziert. Die Namensgebung obliege den Tierpflegerinnen und Tierpflegern, die sich tagtäglich um das Wohlergehen der Tiere kümmern.

Diskussion nutzen

Ganz für die Fisch’ oder die (Wild-) Katz’ soll die angeregte öffentliche Debatte aber nicht sein. Der Tiergarten Schönbrunn möchte dadurch den Fokus auf das zunehmende Artensterben und den Verlust von Lebensräumen und die zunehmend wichtige Aufgabe von Zoologischen Gärten im Artenschutz und beim Aufbau von Reservepopulationen lenken. Hering-Hagenbeck: “Wir freuen uns sehr, wie sehr die Besucherinnen und Besucher unsere Tiere sowie die Bedeutung des Tiergartens und unsere Arbeit schätzen. Wir bleiben auch bemüht, uns weiterzuentwickeln und dennoch unsere Traditionen und unsere einzigartige Geschichte zu bewahren.”