Crash auf Sommerrodelbahn

06.07.2023 • 13:09 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Bei der Sommerrodelbahn Osttirodler in Lienz kam es zu einem schweren Unfall
Bei der Sommerrodelbahn Osttirodler in Lienz kam es zu einem schweren Unfall. Michael Egger

Nach einem Serien-Auffahrunfall auf der Sommerrodelbahn Lienz in Osttirol gibt es mittlerweile sechs Verletzte.

Wer eine Sommerrodelbahn nutzt, mag es schnell und aufregend. Was am Freitag auf der beliebten Sommerrodelbahn in Lienz passiert ist, war aber eine Spur zu aufregend. Laut Polizei kam es zu einer Serie von Auffahrunfällen mit 16 beteiligten Fahrern und Fahrerinnen. Mittlerweile steht fest, dass sechs Personen verletzt wurden. Involviert waren “Sommerrodler” aus Österreich, Deutschland und den USA.

Gesetz der Serie

Was war die Unfallursache? Das war zunächst unklar. Nun haben die Ermittlungen der Polizeiinspektion Lienz Folgendes ergeben: Eine 78-jährige Frau aus Deutschland ist mit ihrer Rodel auf einen Vordermann aufgefahren. “Dabei verletzte sich die Frau an ihrer Hand so schwer, dass sie die Rodel nicht mehr steuern konnte”, berichtet ein ermittelnder Beamter. Weil die betroffenen Fahrzeuge auf der 2,7 Kilometer langen Strecke zum Stillstand kamen, entstand ein Stau. Einige weitere nachkommenden Fahrer fuhren dann wieder auf die Rodel vor ihnen auf. “In die letzte Rodel im Stau ist eine Amerikanerin hineingefahren und auf die Rodel der Amerikanerin ist wieder jemand aufgeprallt. Auch bei der anschließenden Weiterfahrt kam es immer wieder zu Kollisionen”, heißt es von der Polizei. “Es gab einen richtigen Ziehharmonika-Effekt.”

Nach einer gewissen Zeit, hätte es die verletzte 78-Jährige aber geschafft, die Rodel wieder zu bedienen. Sie konnte selbstständig weiterfahren. Durch den grünen Wald und über teils rasante Kurven sei es dann mittels “Stop-and-Go-Verkehr” Richtung Tal gegangen. Dort wartete schon die Rettung.

Erste-Hilfe-Rodler

Nach dem ersten Crash sei die Rodelbahn von oben sofort gesperrt worden, berichtet die Polizei. “Ein Mitarbeiter kam sogar mit einer Rodel und einem Erste-Hilfe-Koffer hinterher”, weiß der ermittelnde Polizist. Panik sei auf der Strecke keine ausgebrochen. Es habe nur etwas Unruhe gegeben, weil die Hinterleute nicht gleich wussten, was vorne passiert ist.

Laut der Pressestelle der Landespolizeidirektion Tirol wird nun routinemäßig wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen Unbekannt ermittelt. Der Bericht der Polizeiinspektion Lienz geht nach Abschluss der Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft Innsbruck, die entscheidet dann über die weitere Vorgehensweise.