Gipfelfreude über Walgau und Rheintal

07.10.2023 • 10:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
<span class="copyright">Gerhard Vylet</span>
Gerhard Vylet

Wanderführer Hertha Glück und Gerhard Vylet wandern vom Dünser Älpele hinauf zum Hoch Gerach, steigen zur Äußeren Alpila Alpe ab und gehen auf dem Sagenweg zurück.

Des Öfteren findet man sich auf denselben Ausgangspunkten ein, um zu neuen Wandertouren aufzubrechen. Bei dieser Wanderung ist der Startpunkt neu aber das Ziel, der Hoch Gerach vom Wandertipp Nummer sechs aus dem Jahr 2012 bereits bekannt. Die aktuelle Nummer des Wandertipps passt zufällig auch zu den Höhenmetern, die bei dieser Tour bewältigt werden.

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GERHARD VYLET

Bushaltestelle am Berg

Die guten Busverbindungen in Vorarlberg bringen einen auch an hoch gelegene Orte, ab denen Wanderungen begonnen werden können. So auch im Walgau, wo der Landbus 550A (vormals 75A) bis zum Dünser Älpele auf 1554 Meter Höhe fährt. Der Forstweg führt am Sendeturm vorbei hinauf in den Wald, lässt einen dabei übers Älpele zu den Drei Schwestern blicken ehe man den blau –weiß markierten Bergweg betritt. Der Waldweg führt am märchenhaft gelegenen „Kella Weiher“, in dem sich die umgebenden Bäume spiegeln, vorbei zum „Kella Tobel“. Der so benannte Geländeeinschnitt wartet zu Beginn mit der Querung einer Geröllhalde auf. In der Folge führt der Weg steil nach oben auf den Rappenkopf zu, der sich auf  den letzten Metern vor dem Plateau schon zeigt. Der Rücken vom talseitigen Matonakopf zum Rappenkopf bietet eine willkommene Möglichkeit, die Aussicht zu genießen, schließlich präsentiert sich ab hier das Ziel, der Hoch Gerach. Auch den weiteren Wegverlauf durch den Wiesenhang, zu dem kurz abgestiegen wird, hat man im Blick. In verschiedenen Weißtönen glänzen im steilen Wiesenhang die Hüllblätter um die leeren Blütenkörbchen, der herbstlich trockenen Skabiosen Flockenblumen  in der Sonne. Bald ist der Gratrücken erreicht, auf dem mit Blick ins Laternsertal der Gipfel erlangt wird.

Auf dem Weg gibt es hübsche Blumen zu sehen, wie etwa diese Skabiosen-Flockenblume.<span class="copyright"> Gerhard Vylet</span>
Auf dem Weg gibt es hübsche Blumen zu sehen, wie etwa diese Skabiosen-Flockenblume. Gerhard Vylet

Ein Gipfel zwei Kreuze

Direkt beim flachen Gipfelgrat empfängt einen das „Laternser Kreuz“. Der etwa zehn Meter höhere Gipfel des 1985 Meter hohen Hoch Gerach ist rasch erklommen. Dessen Name wurde mit der Kuhspitze getauscht, die in Karten bis 1953 als Hoch Gerach bezeichnet wurde. Als Flurname ist auch der „Schnifner Gerach“ dokumentiert. Was sich nicht verändert hat, ist der famose Panoramablick auf theoretisch 1603 sichtbare Berge im Umkreis. Markant sind sicher die bekannten Gipfel in der näheren Umgebung sowie der 80 Kilometer Luftlinie entfernte Tödi in der Schweiz. Beim Gipfel beginnt auch die Wildruhezone Vorderer Walserkamm die sich bis zur Löffelspitze erstreckt.

Abwechslungsreicher Rückweg

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Gerhard Vylet

Nachdem man sich satt gesehen hat, kann der Rückweg beschritten werden. Zuerst darf ein paar Meter über das steile Gipfelgelände abgestiegen werden,  ehe der Wiesenweg übernimmt.  Dieser bringt einen in Serpentinen hinunter zum Glantschbach, wo der breitere Karrenweg zur Äusseren Alpila Alpe beginnt. Bei einem der drei  Alpgebäude ist eine Tafel des Sagenwegs zu finden, auf dem man zurück zum Älpele kommt. Zwischen den Hütten erreicht man die Wiese, über die man hangseitig, leicht ansteigend an Silberdisteln vorbei zum Waldweg geht. Das Auf und Ab durch den Wald führt über eine kurze Geröllhalde, bei der vor Steinschlag gewarnt wird, und an den Mauerresten der „Schwandt Alpe“ vorbei zum Ausgangspunkt der Wanderung.  Wer am Nachmittag zum Gipfel wandert, kann den Sonnenuntergang (z. B. 15.10 um 18:25 Uhr) noch bequem am Dünser Älpele genießen und die Tour damit romantisch beenden.