Das Land füllt den Energiefördertopf

Das Land steckt einen Teil seiner Stromeinnahmen in energiepolitische Maßnahmen.
Das Land hat von den Illwerken vkw eine stattliche Sonderdividende von 27 Millionen Euro erhalten. Davon wird es 15 Millionen Euro in den Energiebereich stecken, der Rest fließt in budgetäre Löcher, die sich durch die Inflation eröffnet haben.
Unabhängigkeit als Ziel
Die Ausgangslage sei durchaus positiv, konstatierten der zuständige Landesrat Daniel Zadra und Landeshauptmann Markus Wallner am Dienstag im Pressefoyer nach der wöchentlichen Sitzung der Landesregierung.
So habe Vorarlberg 2020 zwar um etwa 37.000 Einwohner und 50.000 Fahrzeuge sowie 3,2 Millionen Quadratmeter Wohnfläche mehr aufgewiesen als noch 2005, allerdings sei der Energiebedarf in etwa gleich geblieben. „Wenn es diese Region nicht schafft, welche dann?“, stellte der Landeshauptmann mit Blick auf die angestrebte Klimawende in den Raum. Um die für 2030 versprochene Energieautarkie des Landes voranzutreiben, will man den finanziellen Überschuss aus den stetig steigenden Einnahmen der Illwerke vkw auch in energiepolitische Maßnahmen stecken.
Viele Förderungen
So sollen bis 2025 8,95 Millionen Euro in Energieförderung und -beratungen fließen. Außerdem will man mit dem Geld gemeinsam mit der Wirtschaft ein Kolleg für Heizung und Klimatechnik aufstellen. Weitere 2,8 Millionen sollen in den kommenden drei Jahren in Fotovoltaikanlagen und den Ausbau der Biomasse fließen. Vielerorts seien derzeit Fernwärmenetze im Entstehen begriffen. Diese Entwicklung gelte es zu unterstützen.
Keine Förderung ohne Bauern
Die Landwirtschaft soll zusätzlich dazu 1,55 Millionen für den Ausbau der Fotovoltaik erhalten. Landesrat Daniel Zadra versicherte, dass der Fokus dabei auf Dächern und anderen versiegelten Flächen liege. Es gebe auch PV-Anlagen auf Grünflächen, zwischen denen nach wie vor Weidewirtschaft möglich sei. Das müsse man sich in weiterer Folge ansehen. Niemand wolle aber Projekte, die einfach so in die Landschaft gestellt würden. Erstmals fördern will das Land auch Luftwärmepumpen. Man habe das Für und Wider lange abgewogen und sich letztlich entschieden, leise Pumpen zu fördern, so Zadra. Diese seien zwar etwas teurer als geräuschintensivere Modelle, dafür aber verträglicher für die Nachbarschaft und energieeffizienter.
Industrie und Gewerbe erhalten für Energieeffizienzmaßnahmen bis 2025 1,1 Millionen Euro. Weitere 600.000 Euro sollen in die Mobilität, mit einem Schwerpunkt auf emmissionsfreien regionalen Güterverkehr fließen.
Man habe gemerkt, „dass es einen Riesenunterschied macht, ob wir einen Landesenergieversorger in unserer Hand haben oder nicht“, erklärte Zadra. Nur dadurch sei das Paket überhaupt möglich. Dass das Land sich im April bei der anstehenden Strompreiserhöhung gesundstoßen werde – der Bund übernimmt durch den Preisdeckel einen Teil des Anstiegs –,
schloss der Landeshauptmann am Dienstag aus: „Das hat keine Tradition bei uns“, so Wallner. Er sprach sich aber für eine Gaspreisbremse sowie die Unterstützung von Kleinunternehmen aus.