Pflichtschullehrer mit vielen Überstunden

Die Vorarlberger Pflichtschullehrer leisteten im Schuljahr 2022/23 fast zehn Prozent aller bundesweiten Überstunden.
Im Schuljahr 2022/23 leisteten die Vorarlberger Pflichtschullehrer 258.552,48 Überstunden – fast halb so viele wie ihre wesentlich zahlreicheren Kollegen in Wien. Damit wurden im Vorarlberger Pflichtschulbereich 9,9 Prozent aller Überstunden bundesweit geleistet – und das, obwohl auf das Land nur fünf Prozent des Beschäftigungsausmaßes aller österreichischen Pflichtschullehrer entfallen. Das ergab die Beantwortung einer Anfrage der Nationalratsabgeordneten Petra Tanzler (SPÖ) durch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).
Viele in Teilzeit
Vergleichsweise hoch war in Vorarlberg auch die Teilzeitquote im Pflichtschulbereich. Mit 1999 Lehrern arbeiteten 7,7 Prozent aller bundesweit teilzeitbeschäftigten Pflichtschullehrer in Vorarlberg. Die hohe Teilzeitquote dürfte die hohe Zahl an Überstunden mitbedingen.
An den Bundesschulen wurden in Vorarlberg im Vorjahr zwar auch über 119.700 Überstunden geleistet, anteilsmäßig lag man mit 4,6 Prozent damit aber unter dem Anteil des Beschäftigungsausmaßes an Bundeslehrern im Land (5,7 Prozent). Die Unterschiede in der Überstundenbelastung betrafen auch das Verwaltungspersonal und variierten hier je nach Schultyp stark, was auch von der Beliebtheit der jeweiligen Schulform im Bundesland abhängt. Während die 43 Vorarlberger Verwaltungsmitarbeiter an den AHS 2022/23 beispielsweise knapp 660 Überstunden leisteten, machten die 450 Verwaltungskräfte in Wien mehr als 20.900 Überstunden. An den HAK/HAS schob das 25-köpfige Vorarlberger Verwaltungspersonal mit etwa 1160 dafür mehr als doppelt so viele Überstunden wie ihre 31 Wiener Kollegen.
In Vorarlberg arbeiteten im letzten Schuljahr außerdem 27 von bundesweit 189 Pflichtschullehrern, die ab ihrem 63. Lebensjahr wieder in den Schuldienst eingetreten waren. Wie viele Lehramtsstudenten im Unterricht eingesetzt wurden, ist allerdings nicht bekannt: „Für die Schuljahre 2021/22 und 2022/23 wurde keine Erhebung bei den Bildungsdirektionen durchgeführt, wie viele Lehramtsstudierende unterrichtet haben, da die Erhebung des Gesamtbestandes zu einem unverhältnismäßig hohen Aufwand bei den Bildungsdirektionen führt“, heißt es in der Anfragebeantwortung.