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Bayern holen wohl Christoph Freund

18.07.2023 • 13:38 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Christoph Freund
Christoph Freund. GEPA pictures

Salzburg-Sportdirektor soll Christoph Freund einen Vertrag bei Bayern München unterschrieben haben.

Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund soll Berichten mehrerer Medien zufolge neuer Sportdirektor beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München werden. Der 46-Jährige soll seine Arbeit demnach am 1. September aufnehmen. Freund ist seit 2015 als Sportdirektor bei Salzburg tätig und besitzt eigentlich noch einen Vertrag bis 2026. Bei einem Medientermin der Fußball-Bundesliga am Montag in Wien fehlte der Salzburger, da er laut Klub-Angaben auf Urlaub war.

Wie am Dienstag zunächst die “Bild”-Zeitung, der TV-Sender Sky und die “tz” berichteten, sind die Verträge bereits unterschrieben. Vom FC Bayern und von Salzburg gab es zunächst keine Stellungnahme.

Bereits vor einem Jahr hatte es Gespräche über einen Wechsel zu einem Spitzenklub im Ausland gegeben. Freund verhandelte mit Chelsea, entschied sich aber letztlich für den Verbleib in Salzburg, wo er mit seinem Wirken maßgeblichen Anteil an den Erfolgen des österreichischen Serienmeisters hat. Auch über einen Wechsel zu RB Leipzig war mehrere Male spekuliert worden.

Nähe zu Salzburg könnte Ausschlag gegeben haben

Freund blieb nicht zuletzt auch deshalb, weil er sich mit der Region Salzburg sehr verbunden fühlt, wie er damals betonte. Die überschaubare Distanz Salzburg-München könnte ein wichtiger Grund gewesen sein, der dieses Mal für die neue Herausforderung sprach. Mit Bayern-Nachwuchsleiter Jochen Sauer arbeitete Freund bereits in Salzburg zusammen: Der 50-Jährige war bis 2017 vier Jahre lang Geschäftsführer bei den “Bullen”.

Abseits von den sportlichen Errungenschaften wickelt Salzburg Jahr für Jahr zahlreiche Transfers junger Spieler in europäische Topligen ab. Der Talenteschmiede entsprangen unter anderem die aktuellen Bayern-Profis Konrad Laimer (26), Sadio Mane (31), Dortmunds Karim Adeyemi (21), Dominik Szoboszlai von Liverpool und nicht zuletzt Erling Haaland (beide 22) von Manchester City. Ihre Transfers brachten dem Klub teilweise beträchtliche Einnahmen, die Salzburg wieder in andere, noch jüngere Talente investierte. National ist der Verein aus dem Red-Bull-Imperium der Konkurrenz enteilt.

Seit der Trennung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic sind die Bayern auf der Suche nach einem neuen Manager im Sport-Bereich. Vor dem packenden Meisterschaftsfinale Ende Mai hatte der Aufsichtsrat um Ehrenpräsident Uli Hoeneß durchgegriffen, Salihamidzic musste wie auch Vorstandschef Oliver Kahn gehen. Der langjährige Finanzchef Jan-Christian Dreesen war danach ins Amt des Vorstandschefs befördert worden. Er hatte sich am Montag in der Sportdirektor-Frage noch zurückgehalten.

Gerüchte hatte es zuletzt immer wieder um Leipzig-Geschäftsführer Max Eberl und die Bayern gegeben. Der aus Niederbayern stammende Ex-Profi galt auch als Wunschlösung von Hoeneß, ist jedoch bei den Sachsen erst seit Dezember 2022 im Amt. Auch Markus Krösche von Eintracht Frankfurt wurde als Kandidat gehandelt. Um die aktuelle Transferperiode kümmert sich beim FC Bayern noch ein Team um Hoeneß, Ex-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sowie Trainer Thomas Tuchel.