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Wie Infekte mit einfachen Mitteln kuriert werden können

14.12.2022 • 21:41 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der Bezauer Allgemeinmediziner Jodok Fink mit seinen Assistentinnen Veronika Lang (l.) und Tamara Schneider. <span class="copyright">privat</span>
Der Bezauer Allgemeinmediziner Jodok Fink mit seinen Assistentinnen Veronika Lang (l.) und Tamara Schneider. privat

Nur das eigene Immunsystem besiegt eine Grippe oder einen grippalen Infekt.


Wohl jeder weiß momentan von jemandem, der krank ist – oder man ist selbst betroffen und leidet unter Husten, Schnupfen, Kopfweh, Fieber, Hals- oder Gliederschmerzen.

Volle Ordinationen

Die Ordinationen im Land sind voll, mehrere Arbeitstische und Schulbänke bleiben leer. Jodok Fink, Gemeindearzt von Bezau, bestätigt, dass sehr viele Patienten mit den genannten Symptomen in seine Praxis kommen. Die meis­ten davon sind am grippalen Infekt erkrankt, sowohl Kinder als auch Erwachsene. Aber auch die echte Grippe ist derzeit ein Thema, genauso wie Corona – beides jedoch in wesentlich geringerem Ausmaß als der grippale Infekt. Zudem sind zurzeit viele Kinder, vor allem sehr junge, am RS-Virus erkrankt.

Hausmittel und Tabletten gegen die Symptome helfen bei einem grippalen Infekt. <span class="copyright">apa/gindl</span>
Hausmittel und Tabletten gegen die Symptome helfen bei einem grippalen Infekt. apa/gindl

Der Unterschied zwischen grippalem Infekt und Grippe sind die Intensität der Symptome und die Dauer. Während ein Infekt nach sieben Tagen gut auskuriert ist, kann die Grippe bis zu drei Wochen dauern. Hohes Fieber – an die 39 bis 40 Grad – hält bei der Grippe tagelang an, und der Patient fühlt sich viel schlechter, wie wenn er sich einen Infekt eingefangen hätte.

Das Beste für das Immunsystem

Beiden Krankheiten ist aber gemeinsam: Es sind nur die Symptome behandelbar, und schlussendlich ist es das eigene Immunsystem, das die Krankheit besiegt.
Allgemeinmediziner Fink, der seit 38 Jahren in Bezau ordiniert, sagt dazu: „Den größten Gefallen erweist man dem Immunsystem, wenn man sich Ruhe gönnt.“ Das Wichtigste, wenn jemand an einem grippalen Infekt erkrankt, ist deshalb: „Zur Kenntnis nehmen, dass ich krank bin und mich körperlich schonen muss.“

Viel trinken

Mit Hausmitteln und Hausverstand könne die Krankheit kuriert werden, so Fink weiter. Das bedeutet: an der Wärme bleiben, mindestens einen Liter und bei Fieber zwei Liter eines warmen Getränkes pro Tag trinken und ausschlafen. Bei Husten hilft Milch mit Honig gut, und das mögen auch Kinder gerne. Ein weiterer Tipp des Mediziners ist, für gute Raumluft zu sorgen, da die Luft bei dieser Kälte sehr trocken ist. Außerdem solle ein Erkrankter je nach Symptom ein entsprechendes Mittel nehmen: Kopfwehtabletten bei Kopfschmerzen oder Lutschtabletten bei Halsweh.

Wann zum Arzt?

Halten die Symptome tagelang an oder verschlimmern sie sich, ist ein Arztbesuch notwendig, so Fink. Es könnte etwas dazugekommen sein, etwa eine Mittelohrentzündung oder eine Angina.
Wenn es beim grippalen Infekt bleibt, sollte der Betroffene so lange zuhause bleiben, bis er sich wieder gesund fühlt. Dass man dabei noch Husten und Schnupfen habe, könne gut sein, denn sie sind hartnäckig und können bis zu drei Wochen anhalten.

Ab 38 Grad spricht man von Fieber. <span class="copyright">Apa/Gindl</span>
Ab 38 Grad spricht man von Fieber. Apa/Gindl

Damit es erst gar nicht zu einer Erkrankung kommt, empfiehlt der Allgemeinmediziner eine gesunde, vernünftige Lebensweise. Will heißen: sich dem Wetter entsprechend anziehen, ausreichend schlafen und trinken und in der Übergangszeit nicht bei der Heizung sparen. Wer bemerkt, dass eine Krankheit im Anmarsch ist, sollte sich schonen, eine heiße Suppe essen oder einen Tee trinken.

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