Anklage: Gewalt gegen vier Frauen

Prozess begann gegen 29-Jährigen, der gegen Gattin und drei Freundinnen gewalttätig gewesen sein soll.
Massive Gewalt gegen vier Frauen wirft Staatsanwältin Julia Berchtold dem Angeklagten vor. Zu den Opfern des mit sieben Vorstrafen belasteten 29-Jährigen zählten nach Darstellung der öffentlichen Anklägerin in Deutschland, der Schweiz und Österreich die Ehefrau und drei Freundinnen.
Der Schöffenprozess unter dem Vorsitz von Richterin Magdalena Rafolt hat am Landesgericht Feldkirch am Mittwoch begonnen. Am dritten Verhandlungstag am 27. Jänner soll das Urteil verkündet werden.
Anklagevortrag
Der Angeklagte sei nach einem Muster vorgegangen, sagte Berchtold in ihrem Anklagevortrag. Er sei eifersüchtig und habe die Frauen kontrolliert, geschlagen und bedroht. Seiner Gattin habe er sogar einen Bauchtritt versetzt, als sie schwanger gewesen sei. Eine Freundin habe einmal Sex nur aus Angst vor weiteren Schlägen über sich ergehen lassen. Eine andere Freundin habe der Österreicher auch im gemeinsamen Urlaub in Dubai geschlagen. Wegen seiner Gewalttätigkeit sei sie in ein Frauenhaus geflüchtet und dann doch wieder zu ihm gezogen und erneut geschlagen worden. Sie sei von ihrer Familie sogar als vermisst gemeldet worden. In seiner Eifersucht habe er mit einer speziellen App ihre Handykontakte überwacht.
Untersuchungshaft
Angeklagt wurde der Arbeitslose wegen Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung, versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung, versuchter schwerer Nötigung, Nötigung, gefährlicher Drohung, Körperverletzung und nach dem Waffengesetz. Für den Fall eines Schuldspruchs beträgt der Strafrahmen ein bis zehn Jahre Gefängnis. Der Vater von drei Kindern wurde im November 2022 festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft.
Vor dem Eingangsplädoyer von Verteidiger Gerhard Müller wurde, wie vom Anwalt beantragt, die Öffentlichkeit von der Verhandlung vorübergehend ausgeschlossen. Deshalb ist öffentlich noch nicht bekannt, wie sich der Angeklagte verantwortet.
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