Toyota-Chef hat nicht den Verstand verloren

Toyota-Chef Akio Toyoda tritt im April ab: Er baute Toyota innerhalb von 14 Jahren zu einem visionären Konzern um.
“Sie mögen fragen: Hat dieser Typ den Verstand verloren? Ist er ein japanischer Willy Wonka?”, fragte Toyoda bei seinem Auftritt 2020 bei der Elektronik-Consumer-Messe in Las Vegas in die Runde.
Ein mächtiger japanischer Konzernchef, der sich mit dem wahnsinnigen Fabrikbesitzer aus dem Film “Charlie und die Schokoladenfabrik” vergleicht, hatte es bis dato nicht gegeben.
Seine Pläne
Dann erzählte er über seine Pläne für eine Stadt, seine Vision von der Wasserstoffstadt “Woven City” (“Verwobene Stadt”, in Anspielung an Toyotas Anfänge als Produzent mechanischer Webstühle), die er jetzt bauen lässt, um die Wasserstoffgesellschaft der Zukunft und neue Technologien zu verstehen.
2009 war diese Vision noch weit weg. Der Enkel von Toyota-Gründer Kiichiro Toyoda hatte einen maroden Weltkonzern übernommen. Von Problemen geplagt – man schrieb rote Zahlen und Rückrufaktionen machten Schlagzeilen – musste sich Toyoda in Washington Fragen von Kongressabgeordneten bezüglich Sicherheit stellen.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Instagram angezeigt.
Umbau des Unternehmens
Er räumte Fehler ein, bat um Verzeihung und begann den Umbau des Unternehmens. Weg vom reinen Autokonzern zum umfassenden Mobilitätsanbieter, vom Auto bis zum Roboter für Altersheime – und technologieoffen bei den Antrieben.
Diese Vision brachte ihm die Bezeichnung “Steve Jobs der Autoindustrie” ein. Er selbst wandelte sich vom vorsichtigen Konzernlenker zum scharfzüngigen Antreiber: “Wenn’s keinen Spaß macht, ist es kein Auto.”
Er begründete Sparprogramme markig und ließ sie Topmanager umsetzen, die er “Sieben Samurai” nannte.
Marke
Wer heute Toyota sieht, erkennt die Marke nicht wieder: Selbst der (als zu spät kritisierte) Umstieg auf E-Mobilität ist beschlossen.
Toyoda, der als Motorsportler Morizo Kinoshita 24-Stunden-Rennen fuhr, wird das Konzern-Lenkrad nicht vollständig abgeben, er übernimmt das Amt des Verwaltungsratsvorsitzenden. Mit 10,5 Millionen verkaufter Fahrzeuge war Toyota 2021 größter Autohersteller der Welt.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Twitter angezeigt.
Du hast einen Tipp für die NEUE Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@neue.at.