“Tom-Turbo-Vater” Thomas Brezina ist 60

Brezinas Fantasie hat unzählige junge Helden und Heldinnen hervorgebracht.
Oeuvre und Erfolg lassen staunen: Brezinas Bücher wurden in mehr als 35 Sprachen übersetzt und verkauften sich laut Wikipedia rund 70 Millionen Mal weltweit. Darüber muss der Autor schmunzeln: “Ich weiß nicht, wo diese Zahlen herkommen. Offiziell sind es 45 Millionen oder so. Ich weiß es nicht. Aber 70 kann ich mir nicht vorstellen, ich bin da eher bescheiden.” Um Zahlen geht es ihm auch gar nicht, betont Brezina gegenüber der Austria Presse Agentur, der sich als “Geschichtenerzähler der Freude” bezeichnet: “Das fasst alles zusammen.” Das neue Buch, die Erzählung “Was soll ich mir wünschen … wenn ich nicht weiß, was ich will”, ist eine autobiografisch geprägte Geschichte über den Sinn des Lebens.
Davor aber war er als Puppenspieler bei Arminio Rothstein tätig, besser bekannt als Clown Habakuk. Er spielte unter anderem den Zauberer Tintifax, “aber gesprochen habe ich ihn nicht”, so Brezina, der des Weiteren Gutenachtgeschichten und Hörspiele für das Radio schrieb und schließlich als Regieassistent für Sendungen wie “Am dam des” begann. Mittlerweile war Brezina an der Entstehung von rund 40 TV-Formaten mitverantwortlich, hauptsächlich für den ORF, aber auch für ausländische Kanäle.
Durchbruch mit der Knickerbocker-Bande
Anfang der 1990er-Jahre gelang dem Autor mit der Serie “Die Knickerbocker-Bande” über vier Jungdetektive der endgültige Durchbruch. Dass er ein Mädchen zum Oberhaupt der Bande machte, stieß zunächst nicht auf allgemeine Begeisterung: “Man hat mir gesagt, dann ist der Flop vorprogrammiert, weil Buben das so nicht lesen wollen und Mädchen diese Art von Büchern weniger lesen. Aber ich habe darauf bestanden. Heute sagen mir viele Frauen, dass das für sie sehr wichtig war. Ich habe das aus dem Gespür heraus gemacht, da war kein intellektuelles Konzept dahinter.”
Der Autor engagiert sich karitativ für benachteiligte Kinder, ist Botschafter von Unicef und unterstützt die Volkshilfe. “Das sehe ich als selbstverständlich”, sagt er. “Ich unterstütze außerdem die Ausbildung von Partnerhunden. Weil der allererste Partnerhund, der in Österreich ausgebildet wurde, für ein Kind im Rollstuhl, war vor 33 Jahren bei mir im Fernsehen. Das hat mich beeindruckt.”
Brezina wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt u.a. das Goldene Verdienstzeichen der Republik. In China gilt er als einer der auflagenstärksten ausländischen Autoren. Dort habe er auf einer Promotour erstmals den Satz “Danke für eine schöne Kindheit” gehört. “Das ist die höchste Auszeichnung für mich”, so Brezina.
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