Vorarlberg lag bei der Matura unter dem Schnitt

Die Ergebnisse für die Zentralmatura 2022 fallen für Vorarlberg schlechter aus als im Bundesschnitt.
Die von der Statistik Austria im April veröffentlichten Maturazahlen des Vorjahres zeigen einen fallenden Wert bei den bestandenen Prüfungen. Insgesamt waren 90,5 Prozent beim Haupttermin positiv, 2021 waren es noch 93,5 Prozent gwesen.
Teilweise Verbesserungen
„Seitdem der Ablauf der standardisierten Reife- und Diplomprüfung coronabedingt geändert wurde, haben sich die Prüfungsergebnisse deutlich verbessert, so der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas. Nur 6,4 Prozent der angetretenen Kandidaten seien beim Haupttermin 2022 in mindestens einem Fach negativ gewesen. Vor der ‚Corona-Matura‘ war dieser Wert noch doppelt so hoch. Der Wert lag aber über dem Niveau vor der Pandemie. 2019 hatten noch 85,1 Prozent erfolgreich maturiert. Während der Pandemie waren die Prüfungsbedingungen erleichtert und danach wieder verschärft worden, was den nun wieder fallenden Wert erklären dürfte. So ist seit dem Haupttermin 2022 der Antritt zur mündlichen Prüfung wieder verpflichtend. Allerdings wurde die währendd er Pandemiezeit verlängerte Arbeitszeit bei der schriftlichen Matura beibehalten.
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Vorarlberg unter dem Schnitt
Die meisten negativen Beurteilungen gab es beim Haupttermin im Fach Mathematik. Hier bekamen insgesamt zwei Prozent der Schüler auch nach der Kompensationsprüfung ein Nicht Genügend. Die Berufsbildenden höheren Schulen (BHS) schnitten in Mathematik, Englisch und Deutsch etwas schlechter ab als die Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS). Die niedrigste Rate an bestandenen Maturaprüfungen wiesen die Aufbaulehrgänge an Oberstufengymnasien mit 86,7 Prozent aus. Am besten schnitten die land- und forstwirtschaftlichen höheren Schulen mit 94,1 Prozent ab. Die meisten ausgezeichneten Erfolge gab es bei Maturanten, die Gymnasien in der Langform besuchten, mit 29,6 Prozent.
Vorarlberg lag mit einer Positivrate von 90,1 Prozent leicht unter dem Bundesschnitt – als einziges Bundesland außer Wien, das mit 86,8 Prozent erfolgreichen Reifeprüfungen im Ländervergleich am schlechtesten abschnitt. Die meisten positiven Maturazeugnisse gab es im Vorjahr im Burgenland mit 93,9 Prozent.
Mehr Ausfälle
Zugenommen dürften gesundheitliche Ausfälle und Prüfungsangst haben. An den AHS blieben 2022 immerhin 4,2 Prozent der schriftlichen Reifeprüfungen unvollständig, weil aus Krankheits- oder persönlichen Gründen nicht alle Teile abgelegt wurden. Das ist der Höchste Wert seit 2017.
Auch bei den BHS lag dieser Wert mit 2,1 Prozent höher als in den fünf Vorjahren. Davür gab es mit insgesamt 6,4 Prozent nicht bestandenen Reifeprüfungen eine deutlich geringere Durchfallquote als vor der Pandemie. 2019 waren noch 12,7 Prozent negativ gewesen. Die Schülerinnen lagen mit ihren Ergebnissen wieder vor den Schülern: Während österreichweit 91,5 Prozent der Maturantinnen beim Haupttermin 2022 die Matura schafften, waren es bei den Maturanten 89,1 Prozent. Die Zentralmatura wurde in Österreich im Schuljahr 2015/16 flächendeckend eingeführt, nachdem man den Start nach Protesten um ein Jahr verschoben worden war.