So startet man fit in den Frühling

Seit Ende März finden in Vorarlberg die Bewegungstreffs statt. Acht Wochen trainieren sie – egal bei welchem Wetter.
Genussläufer, Profi-Jogger oder doch eher Walker? Bei den Bewegunstreffs im Frühjahr, die von der Initiative „vorarlberg bewegt“ in Kooperation mit dem Land Vorarlberg sowie dem Olympiazentrum durchgeführt werden, ist jeder willkommen. Auch, wer noch nicht aktiv ist, aber nicht abgeneigt ist, aber Lust auf Sport mit anderen hat, darf an einem der 13 Standorte vorbei schauen. Eine Anmeldung im Vorfeld ist zwar möglich, aber nicht zwingend erforderlich. Und auch wenn das Programm bereits seit einigen Wochen läuft – ein Einstieg ist jederzeit möglich. Das Angebot läuft noch weitere drei Wochen.

„Laufen macht bei jedem Wetter Spaß!“
Bianca Goldmann, Trainerin bei “vorarlberg bewegt”
Einstufung nach Können
Am Stadion Birkenwiese in Dornbirn, einem der Orte , an dem das wöchentliche Training stattfindet, haben wir uns einen Eindruck von dem Abendprogramm gemacht. Dass es noch kurz vor Trainingsbeginn in Strömen geregnet hat, war allen Teilnehmern egal. „Manchmal ist es schwierig, den inneren Schweinehund zu überwinden, aber die Gruppe hilft, dass ich auch bei dem Wetter rausgehe“, meint eine der Teilnehmerinnen.
Zu Beginn teilen sich die 41 Sportlerinnen und Sportler in sechs verschiedene Gruppen auf – je nach Leistungsniveau. Entscheidend ist dabei die Lauf- beziehungsweise Walk-Geschwindigkeit. Von völligen Einsteigern, die beispielsweise etwa fünf Minuten am Stück laufen können, bis hin zu erfahrenen Läuferinnen, die nur etwa fünf Minuten pro Kilometer benötigen, ist jeder willkommen. Für Interessierte, die am Laufen oder Walken keine Freude haben, gibt es in diesem Jahr auch erstmalig ein Outdoor-Fitness-Angebot. Zu motivierender Musik haben die Vorarlberger auf der Tribüne Bauch, Rücken und Co. gestärkt.

Wertvolle Tipps
Bianca Goldmann ist bereits seit fünf Jahren begeisterte Trainerin von „vorarlberg bewegt“. Sie freut sich über die rege Teilnahme und meint, es sei immer wieder spannend, welche Menschen das Angebot nutzen. „Wir möchten gerne Menschen in Bewegung bringen“, erklärt sie. Dabei ist es ganz egal, ob man bereits Erfahrung hat, oder nicht. Im Laufe des Trainings konnten wir uns selbst davon überzeugen, wie hilfreich ihre Tipps sein können. Egal, ob die Atmung beim Laufen, um Seitenstechen zu vermeiden, oder aber der richtige Fußaufsatz: Bianca achtet auf ihre Teilnehmer und motiviert sie liebevoll. „Jetzt nach dem Training ist es wichtig, dass ihr etwas trinkt, Kohlenhydrate und Eiweiß zu euch nehmt“, gibt sie der Anfänger-Laufgruppe mit auf den Weg.

Ablauf des Trainings
Aber wie läuft so ein typisches Lauf-Einsteiger-Training nun eigentlich ab? Zu Beginn gibt es ein gemeinsames Aufwärmen im Kreis. Dabei sollten alle Muskeln langsam aktiviert werden. Dann laufen sich die Teilnehmer eine Runde locker warm. Bianca Goldmann erklärt, die Laufintervalle, die die Anfänger an einem Stück durchlaufen, werden von Woche zu Woche länger. Konnten sie am Anfang nur etwa fünf Minuten am Stück durchlaufen, waren es bei unserem Besuch bereits fast 20 Minuten. An diesem Tag stand Intervalltraining auf dem Programm.
Diese Trainingsform soll die Laufgeschwindigkeit erhöhen und die Ermüdungswiderstandsfähigkeit stärken. Man läuft kurze Abschnitte, in unserem Fall 200 Meter, mit 60 Prozent der Maximalgeschwindigkeit und erholt sich im lockeren Trab auf weiteren 200 Metern Strecke. Das ganze wird acht Mal wiederholt. Daher ist es ratsam, ein solches Training auf einer Stadion-Rundbahn zu absolvieren. „Intervalle bieten sich außerdem immer dann an, wenn ihr nur kurz Zeit habt. Das Training ist super intensiv und effizient“, sagt die Trainerin. Besonders durch Intervalle mache man enorme Fortschritte. Ein besonderes Highlight für die Motivation und als Gedächtnisstütze für das Zählen der Runden sind kleine, bunte Becher, die die Sportler an den Rand der Laufbahn stellen.

Nach jeder geschafften Runde, darf dort ein Gegenstand reingelegt werden. Ein Paar war zum ersten Mal beim Lauftraining dabei. „Für mich ist es zwar sehr anstrengend, aber es macht Spaß“, sagt die Dame. Es sind ihre ersten Laufmeter seit vielen Jahren, verrät sie uns. Eine Freundin habe ihr von dem Angebot erzählt und sie motiviert, das Training einmal auszuprobieren. Dass sie nach einigen Minuten Gehpausen einlegt, stört niemanden aus der Gruppe. Es braucht also niemand Angst zu haben, er oder sie sei zu wenig fit und behindere die Gruppe. „Bei uns ist jeder willkommen“, versichert Goldmann.

Was muss ich mitbringen?
Wer nun interessiert ist, zu einem der nächsten Termine von „vorarlberg bewegt“ zu gehen, braucht gar nicht viel mitzubringen. Bequeme Sportsachen, feste Sportschuhe und eine Wasserflasche sind völlig ausreichend. Wichtig ist allerdings, wer am Nordic Walking teilnehmen möchte, braucht zwingend eigene Stöcke. Bei Regen empfiehlt es sich eine Regenjacke anzuziehen. weil man beim Trainieren ordentlich ins Schwitzen kommt, ist es außerdem ratsam, ein frisches T-Shirt und einen Pullover im Auto oder einem Rucksack, den man an den Rand stellt, zu deponieren. So vermeidet man, sich nach dem Training zu erkälten.
Katharina Schad und Lara Hassler