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Wegen Personalnot und Teuerung: Rössle-Park- Wirt hört auf

09.05.2023 • 08:38 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Wirt Markus Nagele nimmt nach 24 Jahren den Hut. <span class="copyright">hartinger</span>
Wirt Markus Nagele nimmt nach 24 Jahren den Hut. hartinger

An Nachfolgekonzept für Feldkircher Gaststätte werde bereits gearbeitet, heißt es.

Eigentlich hätte Markus Nagele am Dienstag frei gehabt. Stattdessen kam er dann am späten Vormittag doch ins Lokal, um beim Mittagsgeschäft mitzuhelfen. Das sei kein Einzelfall, sagt der 53-jährige Gastronom. In den vergangenen Monaten hätten seine Frau und er von früh bis spät gearbeitet. „Das kannst du eine Zeit lang machen, aber irgendwann ist Schluss.“ Am 27. Mai wird in der Braugaststätte Rössle Park in Feldkirch das letzte Bier ausgeschenkt. Nagele führte das Lokal 24 Jahre lang. Jetzt möchte er sich neu orientieren.

Das Lokal zählt 200 Sitzplätze, der Gastgarten noch einmal 150. <span class="copyright">hartinger</span>
Das Lokal zählt 200 Sitzplätze, der Gastgarten noch einmal 150. hartinger

1999 eröffnet

Das Gasthaus unter der Schattenburg wurde am 1. April 1999 eröffnet. Zuvor stand an dem Ort die “Altdeutsche Stuben”, die Ende 1994 wegen eines überhitzten Ofens abbrannte. Nach zähem Ringen zwischen der Frastanzer Brauerei als Liegenschaftseigentümerin und der Stadt Feldkirch wich die Brandruine ein paar Jahre später einem Neubau, in dem sich neben dem großen Gastlokal auch Wohnungen und Büros befinden.

Die Braugaststätte Rössle Park wurde am 1. April 199 eröffnet.<span class="copyright"> Hartinger</span>
Die Braugaststätte Rössle Park wurde am 1. April 199 eröffnet. Hartinger

Zu wenig Personal

Für den Betrieb des Gastlokals mit 350 Sitzplätzen (inklusive Gastgarten) sind Nagele zufolge 15 Mitarbeiter notwendig. „In den vergangenen Monaten waren es allerdings nur sechs, meine Frau und mich eingeschlossen“, erklärt der Wirt. Doch es ist nicht nur der grassierende Arbeitskräftemangel, der dem Gastronomen zusetzt. Auch die Teuerung habe ihm zusehends zu schaffen gemacht, erzählt Nagele. „Egal ob Miete, Betriebskosten oder Wareneinkauf. Es ist alles raufgegangen. Irgendwann ist die Grenze erreicht, an der wir die gestiegenen Kosten nicht mehr an die Gäste weitergeben können.“

Unter diesen Rahmenbedingungen könne und wolle er den Betrieb nicht mehr weiterführen, so das Fazit des Wirts. Er habe sich deshalb im Einvernehmen mit der Eigentümerin, der Brauerei Frastanz, dazu entschlossen, aufzuhören. Der Gastronomie möchte er aber treu bleiben. „Meine Frau und ich werden weitermachen, allerdings in kleinerem Rahmen“. Was er genau vorhat, möchte Nagele derzeit noch nicht verraten.

Die Frastanzer Brauerei ist EIgentümerin der Braugaststätte Rössle Park. <span class="copyright">Frastanzer Brauerei</span>
Die Frastanzer Brauerei ist EIgentümerin der Braugaststätte Rössle Park. Frastanzer Brauerei

Umbau und Neueröffnung

Die Brauerei Frastanz arbeitet nach eigenen Angaben bereits Nachfolgekonzept. „Da ist eine kleine Fachgruppe dran, Details wollen wir zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht nennen“, gibt sich Marketingleiter Mario Rothmund bedeckt. Im Spätherbst soll das Gasthaus wieder geöffnet werden, zuvor werde es teilweise umgebaut.
Die Braugaststätte Rössle Park ist nicht das einzige Gasthaus im Portfolio der Frastanzer Brauerei. Die Erwerbsgenossenschaft ist Mehrheitseigentümer des Löwen Tisis und Miteigentümer der Taube in Rankweil.