Vorarlberg

Bekannte vergewaltigt: Drei Jahre Gefängnis

11.08.2023 • 18:34 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Landesgericht Feldkirch <span class="copyright">HARTINGER</span>
Landesgericht Feldkirch HARTINGER

Unbescholtener 26-Jähriger aus Tirol zwang nach Ansicht der Richter nach Konzertbesuch in Dornbirner Hotelzimmer 23-jährige Tirolerin zum Geschlechtsverkehr.

Wegen des Verbrechens der Vergewaltigung wurde der unbescholtene Angeklagte am Freitag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Als Schadenersatz hat der 26-jährige Lkw-Fahrer aus Tirol der geschädigten 23-Jährigen vorerst 3000 Euro zu bezahlen.

Urteil bereits rechtskräftig

Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Silke Sandholzer ist bereits rechtskräftig. Denn der von Stefan Gamsjäger verteidigte Angeklagte und Staatsanwalt Philipp Höfle waren mit der Entscheidung einverstanden. Der Strafrahmen belief sich auf zwei bis zehn Jahre Gefängnis. Nach den gerichtlichen Feststellungen hat der Angeklagte am 16. Oktober 2022 in seinem Dornbirner Hotelzimmer seine neue Bekannte vergewaltigt. Demnach hat er die junge Frau an den Handgelenken und am Hals festgehalten, gegen ihren erklärten Willen und trotz ihres versuchten Widerstand entkleidet und so zum vaginalen Geschlechtsverkehr gezwungen. Die Tirolerin schrieb ihrer 21-jährigen Freundin gleich danach, sie sei vergewaltigt worden.

Sofortige Ermittlungen

Die Polizei nahm noch in jener Nacht die Ermittlungen auf. Die belastenden Angaben der jungen Frau seien für den Schöffensenat glaubwürdig gewesen, sagte Richterin Sandholzer in ihrer Urteilsbegründung. Der Angeklagte hingegen habe sich für die Gerichtsverhandlung eine Geschichte konstruiert, angepasst an die Ermittlungsergebnisse, so Sandholzer. So belegte ein gerichtsmedizinisches Gutachten, dass der Angeklagte Geschlechtsverkehr mit der 23-Jährigen hatte. Vor Gericht sagte der Angeklagte, er habe doch Sex mit seiner Bekannten gehabt, aber einvernehmlichen. Sie habe während eines Konzerts in einem Dornbirner Lokal zu ihm gesagt, sie wolle mit ihm schlafen. Deshalb sei er mit ihr im Taxi zurück ins Hotel gefahren. Vor der Polizei gab der Beschuldigte aber zu Protokoll, er habe keinen Sex mit ihr gehabt.

Wollte im Hotel schlafen

Die 23-Jährige sagte, sie sei während des Konzerts, für das sie gemeinsam aus Tirol angereist seien, müde geworden. Der Angeklagte habe sie ins Hotel begleitet. Sie habe sich dort zum Schlafen hingelegt. Dann habe er sie vergewaltigt. Sie habe niemals zu ihm gesagt, dass sie mit ihm schlafen wolle. Ihre 21-jährige Tiroler Freundin sagte als Zeugin, sie habe einen Monat nach der mutmaßlichen Vergewaltigung in Tirol einvernehmlichen Sex mit dem Angeklagten gehabt, in den sie verliebt gewesen sei.