Flora

Die pflegeleichte und gesunde Felsenbirne

23.09.2023 • 23:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Eine Felsenbirne im Herbst. <span class="copyright">NEUE</span>
Eine Felsenbirne im Herbst. NEUE

Wer einen Strauch sucht, den er kaum schneiden muss, der wenig Laub abwirft, nicht giftig ist und dessen Früchte Vögel und Menschen verzehren können, ist mit der Felsenbirne gut beraten.

Den Früchten nach könnte man die Felsenbirne eher für eine Verwandte der Heidelbeere halten als für eine Birne. Tatsächlich gehört sie aber zu den Kernobstgewächsen und steht der Birne somit botanisch deutlich näher. Die Felsenbirne bietet gegenüber Obstbäumen wie Apfel und Birne aber für den Gärtner einige Vorteile – vor allem, wenn er nicht viel Zeit in die Pflege investieren möchte.

<span class="copyright">Harald Rammel</span>
Harald Rammel

Einfach im Schnitt

Während man die meisten Obstgehölze regelmäßig und professionell schneiden muss, braucht die Felsenbirne solche Behandlungen nicht. Sie wächst strauchartig, schießt nicht aus und eignet sich gut für Vorgärten und kleinere Flächen.
Felsenbirnen eignen sich aber auch nicht für Formschnitte. Da sie insgesamt sehr pflegeleicht sind, muss man sie nur bei Bedarf schneiden – etwa wenn die Äste an einer Stelle stören. Der Strauch sollte auch nicht verjüngt werden, indem man alle alten Triebe entfernt. Wie andere Gehölze pflanzt man sie am besten im Frühling oder Herbst.

Die Blüten bezaubern den Gärtner im Frühling.<span class="copyright"> Isidre Blanc</span>
Die Blüten bezaubern den Gärtner im Frühling. Isidre Blanc

Blüten und Blätter

Optisch ist die Felsenbirne in mehrerlei Hinsicht ein Gewinn: Im Frühjahr überzeugt sie mit weißen, sternförmigen Blüten. Die verbreiteten amerikanischen Sorten, wie die Kupfer-Felsenbirne, tragen Blätter mit einer rötlichen Note. Die heimische, gewöhnliche Felsenbirne ist beim Blattwerk etwas weniger opulent, blüht aber ebenfalls sehr schön. Ihre Blätter tragen im Frühjahr noch einen pelzigen weißen Film, den sie später aber verlieren.
Im Herbst wartet der Strauch mit gold-roten Blättern auf, die beim Gärtnern aber nicht viel Arbeit machen. Steht die Pflanze im Zentrum eines Beetes, kann man sich das Rechen ganz sparen.

Bevor die Früchte blau werden, sind sie rot.<span class="copyright">Besser Pflanzen</span>
Bevor die Früchte blau werden, sind sie rot.Besser Pflanzen

Beeren, die keine sind

Aufgrund dieser Eigenschaften hat sich die Felsenbirne als Ziergehölz etabliert, wobei fast in Vergessenheit geraten ist, dass man ihre Beeren essen und zu Marmelade verarbeiten kann. Sie sind reich an Vitamin C.
Wer den Strauch der Ernte wegen pflanzen möchte, kann sich eine Aroma-Felsenbirne in den Garten setzen. Bei ihr bietet sich die Zucht als Spindelobst an. Diese Sorte bietet deutlichen größere Früchte als ihre Verwandten – streng genommen trägt die Felsenbirne ja keine Beeren, sondern Kernobst.
Wenn man die Ernte den Vögeln überlässt, tut man dem Garten und der Umwelt mit der Felsenbirne einen Gefallen. Anders als bei anderen Ziersträuchern, wie etwa beim notorischen Kirschlorbeer, bezahlt man ihre Schönheit nicht mit giftigen Blättern oder Früchten. Die Arten der Gattung Amelanchier sind außerdem durchwegs sehr genügsam, was die Bodenbeschaffenheit betrifft. Pflegeleichter geht es kaum.

Felsenbirne

Die meisten Arten der Felsenbirne stammen aus Nordamerika. Sie sind wie die einheimische gewöhnliche Felsenbirne winterhart. Die Sträucher wachsen in der Regel licht und werden zwei Meter hoch. Da sie im Gebirge beheimatet sind, vertragen sie Frost und strenge Witterung.