Vorarlberg

Raubüberfall in Haus nach bezahltem Sex

09.03.2023 • 22:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
<span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Klaus Hartinger

Prozess am 16. März um schweren Raub: Ehepaar soll nach Prostitution in Wolfurter Wohnhaus eingedrungen und dort zwei Hausbewohner schwer verletzt und beraubt haben.

Wegen schweren Raubes mit schwerer Körperverletzung hat die Staatsanwaltschaft Feldkirch ein vorbestraftes serbisches Ehepaar angeklagt. Für den Fall eines Schuldspruchs beträgt der Strafrahmen 5 bis 15 Jahre Gefängnis. Der von Richterin Magdalena Rafolt geleitete Schöffenprozess um die angeklagte Home Invasion findet am 16. März am Landesgericht Feldkirch statt.

Eingangstür mit Brecheisen aufgebrochen

Dem 31-jährigen Zweitangeklagten aus Friedrichshafen wird vorgeworfen, er habe am 19. März 2022 in der Nacht die Eingangstür eines Wohnhauses in Wolfurt mit einem Brecheisen aufgebrochen. Im Haus soll er zwei Hausbewohner im Alter von 37 und 32 Jahren mit dem Brecheisen mehrfach geschlagen und dabei schwer verletzt haben. Währenddessen soll die 32-jährige  Erstangeklagte aus Friedrichshafen den geschlagernen jungen Männern zwei Mobiltelefone, ein Tablet, einen Laptop und eine Damenarmbanduhr geraubt haben.

Bezahlter Geschlechtsverkehr mit Untermieter

Kurz zuvor in jener Nacht soll die Erstangeklagte in dem Haus in Wolfurt nach Mitternacht bezahlten Geschlechtsverkehr mit dem 32-jährigen Untermieter gehabt haben. Nachdem sie das Haus verlassen hat, soll sie mit ihrem Ehemann ins Haus zurückgekommen sein und aus Rache den angeklagten Raubüberfall begangen haben, weil sie der Meinung waren, der mit 150 Euro bezahlte Sex sei gefilmt worden. Deshalb sollen sie die elektronischen Geräte mitgenommen und danach auf der Rheintalautobahn weggeworfen haben.

Nach Prostituierten gesucht

Die beiden Hausbewohner haben nach Darstellung der Anklagebehörde an jenem Abend in dem Haus gemeinsam Alkohol getrunken und über ein Onlineportal nach einer Prostituierten gesucht und so die Erstangeklagte telefonisch herbestellt. Die Frau und ihr Gatte hätten, so die Staatsanwaltschaft, in Kontaktanzeigen bezahlten Sex angeboten, auch Gruppensex. Sie wurden laut Anklage von zumindest einem mutmaßlichen Überfallopfer als Täter identifiziert und befinden sich in Feldkirch in Untersuchungshaft.

Angeklagte spricht von Vergewaltigung

Die von German Bertsch verteidigten Angeklagten bestritten im Ermittlungsverfahren die Vorwürfe. Die beschuldigte 32-jährige schilderte die Vorfälle so: Die Hausbewohner hätten ihr neuerlich Kokain angeboten und sie deshalb nach Wolfurt kommen lassen. Im Haus habe sie aber kein Kokain erhalten, stattdessen sei sie von den beiden Hausbewohnern vergewaltigt und dabei gefilmt worden. Sie und ihr Begleiter, den sie namentlich nicht nannte, hätten sich dann auch mit einer Stange gewehrt.

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