Holzbranche: Versicherungsprämien steigen

Unternehmen in der Holzbranche müssen mit steigenden Versicherungsprämien leben. Versicherungsmakler Berkmann von Riffler & Partner erklärt, woran das liegt.
Österreichs und damit auch Vorarlbergs holzbe- und verarbeitende oder mit Holzprodukten handelnde Betriebe sind unabhängig von anderen Kostensteigerungen mit einer darüber hinausgehenden und teils signifikanten Steigerung ihrer Versicherungsprämien konfrontiert.
Diese Steigerungen ergeben sich jedoch nicht aufgrund der teils zweistelligen Indexanpassungen, die sie sowieso wie alle anderen Versicherungsnehmerinnen und -nehmer auch hinnehmen müssen. „Sie stammen vor allem daher, dass diese Betriebe fast durchgehend mit stark brennbaren Materialien zu tun haben und die Versicherungen ihre Annahmepolitik für Neukunden oder bei neuen Verträgen seit Jahren verschärfen“, erklärte Philipp Berkmann, geschäftsführender Gesellschafter beim Versicherungsmakler Riffler & Partner GmbH aus Hittisau, im wpa-Gespräch.
Auf die Holzbranche spezialisiert
Riffler & Partner ist als Versicherungsmakler seit Jahrzehnten auf Versicherungen für Unternehmen der Holzbranche in Österreich und teils auch in Deutschland spezialisiert. Dabei handelt es sich etwa um Tischlereien, Sägewerke oder Holzhandelsbetriebe. Rund die Hälfte der Kunden befindet sich in Vorarlberg, die andere Hälfte verteilt sich auf das übrige Österreich und Deutschland.
Die Entwicklung mit den steigenden Versicherungsprämien für die Holzbranche habe 2017 eingesetzt und sich seither noch beschleunigt. Die rigidere Annahmepolitik der Versicherungen müsse vor dem Hintergrund gestiegener regulatorischer und das Eigenkapital betreffender Vorschriften für die Versicherungen selbst gesehen werden. „Das hat sogar dazu geführt, dass manche Versicherer überhaupt keine Unternehmen der Holzbranche mehr versichern, da ihnen das Risiko eines Brandschadens zu hoch wurde“, so Berkmann.

Doppelt so hohe Prämien
Jene Versicherungen, die weiterhin Unternehmen der Holzbranche versichern, hätten unterdessen nicht nur ständig und teils signifikant die Prämien für Neukunden oder neue Verträge erhöht, sondern auch ihre Anforderungen an die Sicherheitsvorkehrungen in den Firmen nach oben geschraubt. Allein das führe zu höheren Investitionen für den Brandschutz, was gerade kleinere Betriebe finanziell unter Druck bringe.
„Hier ist es für die Unternehmen sehr wichtig, dass sie das mögliche Risiko für die Versicherung exakt beschreiben. Ist das nicht der Fall, bekommen sie entweder gar keine Versicherungsdeckung oder aber sie müssen mit Prämien rechnen, die doppelt so hoch ausfallen.“ Aus diesem Grund sei auch eine korrekte Beratung der Unternehmen im Vorfeld wichtig. „Denn hat eine Versicherung einmal Nein gesagt, dann bleibt es fast immer dabei.“
Deutschland deutlich teurer
Dabei könnten sich hiesige Firmenkunden der Holzbranche mit der Situation im Vergleich zu Deutschland noch glücklich schätzen. „In Deutschland zahlen Sägewerke schon jetzt dreimal so hohe Prämien wie in Österreich.“
Der Versicherungsmakler Riffler & Partner beschäftigt drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist Teil der EFM-Versicherungsmakler-Gruppe aus Graz. Das Unternehmen gehört zu 50 Prozent der Berkmann ID GmbH von Philipp Berkmann, die andere Hälfte der Anteile hält EFM.
Günther Bitschnau