Altes Gemäuer und neuer Bio-Lehrpfad

Hertha Glück und Gerhard Vylet wandern ab Götzis am alten Zeughaus vorbei zur Ruine Neumontfort, auf dem Bio-Lehrpfad und von der Kirche St. Arbogast zurück.
Entlang der Wanderrouten wecken neben den offensichtlichen, vor allem unscheinbare Besonderheiten die Neugier, mehr darüber zu erfahren. Bei dieser Wanderung warten in Götzis das alte Zeughaus und am Waldrand das Pfaffenhütchen darauf, entdeckt zu werden. Direkt bei der Bushaltestelle „Junker-Jonas-Platz“ zeigt der Wegweiser das erste Ziel, die Ruine Neumontfort, an. Nach wenigen Schritten sieht man den Emmebach in den Untergrund verschwinden. Auf der anderen Seite des Baches ist nun ein altes Haus mit rotweiß gestreiften Fensterläden und einem kleinen Turm zu sehen, das Zeughaus. Mit seinen über 150 Jahren kann es auf eine bewegte Geschichte zurückblicken und ist der Beginn einer kleinen Zeitreise.
Denn nach dem Aufstieg auf der Straße, die im obersten Teil einem Hohlweg gleicht, kommt man zur 1648 erbauten Eligius- oder auch St.-Loy-Kapelle. Nur kurz folgt der Weg parallel der Straße und bald darauf steht man vor den Überresten der Burg Neumontfort. Die Burg, von der nur noch der Bergfried als Fragment erhalten ist, wurde 1311 bis 1319 von den Grafen Rudolf III. und Ulrich II. von Montfort errichtet. Dies, um bei der Straße durch die Arbogast-Klause Zoll einheben zu können. Im Jahr 1363 erwarben die Habsburger die Burganlage. Im Appenzellerkrieg wurde die Burg zwischen 1403 und 1406 von den Appenzellern als Stützpunkt des „Bund ob dem See“ verwendet und war damit eine der wenigen Burgen Vorarlbergs, die nicht zerstört wurde. Als 1693 der letzte Burgverwalter starb, begann der Verfall. Seit 1913 wird an der Sanierung des Götzner Wahrzeichens „Burg Neumontfort“ gearbeitet.

Lehrpfad und Fitness-Parcours
Der Waldweg über den Therenberg bringt einen zu einem Aussichtspunkt, von dem aus die Ruine, Götzis und das Rheintal bis zum Bodensee zu sehen sind. Durch den Laubwald geht man über die Hügelkuppe, ab dem Forstweg kann diesem zur Straße oder rechts dem Waldpfad entlang direkt zum Bildungshaus gefolgt werden. Die erste Station des Bio-Lehrpfads steht an der Zufahrtsstraße des Bildungshauses, von dessen Vorplatz der Weg hinunter zur Wassertrete führt. Mit acht Stationen vermittelt der Lehrpfad, was biologische Landwirtschaft bewirkt und welche Unterschiede diese für die Landschaft bringt. Dabei wird das Augenmerk auf die nächste Umgebung gelenkt. Auch ein neuer Fitness-Parcours wurde auf dem Wegabschnitt bis zur Straße erstellt. An zehn Stationen können Jung und Alt ihre Bewegungsfreude ausleben.

Herbstlicher Wald
Mit Informationen gut versorgt, wechselt man über die Straße und folgt zuerst dem Forstweg. Dieser wird bald nach der sechsten Station steiler und mündet in einen Waldwurzelweg. Ein weiterer Forstweg wird erreicht, auf dem man ebenso wie auf dem anschließenden Waldweg hinauf zum Ställi-Stall kommt. Ob auf schmalem Pfad oder dem Forstweg, durch den herbstlich gefärbten Laubwald zu gehen, ist ein Genuss. So sind die letzten Höhenmeter rasch überwunden. Vom kleinen Pass schaut man zur Mitzgebach-Senke. Der Stall lädt zum Verweilen ein, bevor man den Forstweg hinunter zur Kirche St. Arbogast (1710) nimmt. Der Straße entlang kommt man an St. Loy vorbei wieder zurück nach Götzis. Auf den letzten Metern hat man nun noch den Turm des Zeughauses vor Augen, bevor man den Ausgangspunkt erreicht.