Airbus: Softwareprobleme bei 6.000 Jets weitgehend behoben

HEUTE • 13:34 Uhr

Der Flugzeugbauer Airbus hat die Softwareprobleme bei rund 6.000 betroffenen Flugzeugen seiner A320-Familie weitgehend behoben. Die überwiegende Mehrheit der Maschinen habe inzwischen die erforderlichen Modifikationen erhalten, teilte Airbus am Montag mit. Dafür hat sich beim Flugzeugbauer eine weitere Baustelle aufgetan: So kämpft der Flugzeugbauer in der Produktion mit Qualitätsmängeln.

Die Mängel betreffen die Rumpfteile mehrerer Dutzend A320-Maschinen, verwies die Nachrichtenagentur Reuters auf Brancheninformationen. Anzeichen dafür, dass auch bereits ausgelieferte Flugzeuge betroffen seien, gebe es nicht. Airbus äußerte sich zunächst nicht dazu.

Updates weitgehend abgeschlossen

Das Software-Problem hingegen ist für Airbus weitgehend abgehakt: “Wir arbeiten mit unseren Airline-Kunden zusammen, um die Modifizierung der weniger als 100 verbleibenden Flugzeuge zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie wieder in Betrieb genommen werden können”, teilte der Flugzeugbauer weiters mit.

Der europäische Hersteller entschuldigte sich für “alle Unannehmlichkeiten und Verspätungen, die Passagieren und Fluggesellschaften durch dieses Ereignis entstanden sind”. Eine Software-Panne bei Airbus-Flugzeugen hatte am Wochenende zu Flugausfällen in den USA geführt. Der Konzern selbst und die europäische Luftfahrtbehörde EASA hatten die Betreiber-Airlines am Freitagabend nach einem Zwischenfall von Ende Oktober zu dem Update aufgefordert.

Meiste Flugreisende bekamen von Update-Notwendigkeit nichts mit

Ohne dieses Update dürften die Maschinen nicht mehr starten, hatte es in der Anweisung geheißen. Die Einschränkungen für den Flugverkehr blieben am Wochenende jedoch überschaubar. Einige Airlines nahmen schon ab Freitagabend das Software-Update vor, mit dem sich das Problem oft schon beheben ließ. Viele Flugreisende, die auf eine A320-Maschine gebucht waren, bekamen von der kurzfristigen Aktion also kaum etwas mit.

Weltweit arbeiteten Fluggesellschaften mit Hochdruck daran, das Problem bei den Jets vom Typ A320 zu beheben, nachdem die Aufsichtsbehörden eine Reparatur vor der Wiederaufnahme des Flugbetriebs angeordnet hatten. Auslöser der Rückrufaktion war ein unbeabsichtigter Höhenverlust bei einem JetBlue-Flug am 30. Oktober, bei dem zehn Passagiere verletzt wurden. Als mögliche Ursache für den ursprünglichen Vorfall gilt intensive Sonneneinstrahlung. Laut Airbus könnte starke Strahlung Daten beschädigt haben, die für die Steuerung wichtig sind.

Kurs-Minus

Obwohl nur knapp 100 Maschinen einen Hardware-Tausch brauchten, wie ein Konzernsprecher erklärte, ging es für Airbus-Aktien am Montag nach unten. Das Papier war am Montagvormittag der stärkste Verlierer im deutschen Aktienleitindex DAX. Es verlor gut acht Prozent auf 188,04 Euro und lag damit wieder klar unter der Marke von 200 Euro. In den Monaten zuvor hatte die Airbus-Aktie jedoch deutlich zugelegt. So kletterte ihr Kurs Ende Oktober auf knapp 217 Euro und lag damit so hoch wie nie zuvor.