Jungstar Joel Schwärzler schlägt in Tulln auf

Zum vierten Mal geht vom 1. bis 8. September ein ATP-Challenger in Tulln in Szene. Mit von der Partie wird Österreichs Tennis-Jungstar Joel Schwärzler sein, wie Turnierdirektor Florian Leitgeb und ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer am Montag bei einer Pressekonferenz bekanntgaben. Der 18-jährige Vorarlberger hat dieses Jahr in Skopje sein erstes Challenger-Turnier gewonnen und verzichtet in der Tulln-Woche auf einen Einsatz beim US Open der Junioren.
Melzer, der auch Coach von Schwärzler ist, sieht den “Mini-Hype” um den frischgebackenen Junioren-Grand-Slam-Sieger im Doppel freilich auch skeptisch. “Man muss schon alles in Relation sehen. Der ist gut, der hat seinen ersten Challenger gewonnen”, meinte Melzer gegenüber der APA. Man dürfe aber nicht vergessen, dass Skopje in der gleichen Woche wie die Grand-Slam-Qualifikation ausgetragen wurde. “Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen, wie weit er schon ist”, fügte der Niederösterreicher hinzu.
“Was mir extrem taugt, dass er sich die Futures erspart und auf der Challenger-Tour einsteigen kann.” Nach dem Challenger-Titel musste er mit Schwärzler den Turnierplan für das restliche Jahr neu machen. Der gebürtige Südafrikaner spielt ab 24. Juni einen Challenger in Mailand, danach die österreichischen Meisterschaften, den Salzburg-Challenger, dank einer Wildcard in Kitzbühel sowie vor Tulln zwei weitere Challenger.
Selbst eine Nominierung für das Davis-Cup-Team im Heimspiel am 13./14. September gegen die Türkei schließt Melzer, der auch Davis-Cup-Kapitän ist, nicht aus. “Stand jetzt ist es nicht unrealistisch, dass er da im Team ist”, verriet Melzer. Direkt danach wird Schwärzler auch in Bad Waltersdorf auf Challenger-Punkte losgehen.
Einige davon erhofft man sich auch in Tulln, wo neben Schwärzler wieder ein Großteil der heimischen Elite antreten wird. Die Veranstaltung erhielt dafür heuer auch verstärkte finanzielle Unterstützung der Stadt Tulln. “Ich bedanke mich bei der Gartenstadt Tulln, die das sinkende Schiff wieder ein bisserl nach oben gezogen hat, weil es finanziell nicht sehr gut ausgeschaut hat”, gestand Turnierboss Leitgeb. Dabei sind gerade diese Bühnen für Österreichs Spieler sehr wichtig, wie auch Melzer bestätigte. Neben Tulln gibt es vorerst mit Mauthausen, Salzburg und Bad Waltersdorf vier Challenger.
Was in bisher drei Auflagen in der Messestadt noch gefehlt hat, ist ein rot-weiß-roter Einzel-Titel. “Mit dem ‘Sportdirektor-Hut’ auf, ist es mir egal, welcher Österreicher gewinnt, wenn ich es mir wünschen würde, würde ich Joel nehmen”, war Melzers ehrliches Geständnis.