Kickl will vom Handel freiwilligen “Österreich-Korb”

FPÖ-Chef Herbert Kickl appelliert an den Lebensmittelhandel, mit einer freiwilligen Initiative die Inflation bei den Grundnahrungsmitteln einzuschränken. Die Handelsketten sollten einen Warenkorb mit preisstabilen Produkten des täglichen Bedarfs definieren, um die leistbare Versorgung mit Grundnahrungsmitteln zu sichern, so der Vorschlag, mit dem sich Kickl am Samstag laut FPÖ-Angaben in einem Schreiben an Handelsverband und die führenden Lebensmittelhändler wandte.
Der freiheitliche Parteiobmann kritisiert darin die “ergebnislosen parteipolitischen Debatten” der Bundesregierung und fordert “eine patriotische Allianz der Vernunft”. Der “Österreich-Korb” mit preisstabilen Produkten aus allen wichtigen Warengruppen solle auf freiwilliger Basis geschaffen werden und eine schnelle, spürbare Entlastung für die Konsumenten schaffen. Der Vorschlag sei eine Einladung zum Dialog, betonte Kickl, freiheitliche Experten stünden bereit, die Umsetzung eines solchen Modells politisch und kommunikativ zu begleiten.
Vorbild Griechenland, Handel und Bauern skeptisch
Vorbild für den blauen Vorschlag ist Griechenland. Der 2022 dort eingeführte Haushaltskorb wurde auch bereits vom gewerkschaftsnahen Momentum Institut als mögliche Maßnahme gegen die Inflation empfohlen. Gemäß der Regelung mussten große Supermärkte jeweils ein Produkt pro Produktgruppe für 31 verschiedene Nahrungsmittel zu einem geringeren Preis verkaufen und auch bewerben, konnten die Produkte aber wöchentlich austauschen.
Der Handelsverband kündigte an, den Vorschlag wie alle politischen Vorschläge sorgfältig zu prüfen. Fakt sei aber: “Die Wurzel der Teuerung liegt nicht im heimischen Lebensmittelhandel, der so wie die Bürger selbst Betroffener der Inflation ist, sondern in den hohen Energie- und Beschaffungskosten und vieler weiterer indexbasierter Kosten, wie stark steigender, staatlicher Gebühren”, betonte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
Skeptisch gegenüber dem FPÖ-Vorschlag zeigte sich auch der Bauernbund. “Wenn es einen Warenkorb geben soll, dann nur mit österreichischen Produkten”, erklärte Bauernbund-Präsident Georg Strasser in einer Stellungnahme. Preisdumping dürfe nicht die Folge sein. “Wir brauchen nicht den niedrigsten, sondern einen fairen Preis für alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette.” Der “Österreich-Korb” sei eine Chance für Konsumenten und heimische Produzenten, entgegnete FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz und warf Strasser “billige Parteipolitik” vor.