NGO: Kaum noch Lebensmittel für Flüchtlinge in Uganda

15.07.2025 • 12:04 Uhr

Etwa 35 Prozent der Menschen mit Behinderungen bekommen laut Umfragen in Flüchtlingslagern der internationalen Hilfsorganisation Handicap International (HI) in Uganda keine Nahrungsmittelhilfe mehr. Die Schutzsuchenden sollen meist aus dem Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo und dem Sudan stammen. Grund dafür sind die Zahlungskürzungen an bzw. des Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nationen seit Mai 2025, so HI am Dienstag in einer Aussendung.

Angesichts der Bürgerkriege im Sudan und Südsudan sowie des Konflikts zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda, suchen weiterhin neue Flüchtende Schutz in Uganda. Für Viele der mehr als 1,9 Millionen Geflüchteten bedeute das nicht genug Essen und Perspektivlosigkeit. Ein neues Kategorisierungssystem des WFP stuft laut der Hilfsorganisation Flüchtlinge in Prioritätsgruppen ein, um die verbliebenen Lebensmittel zu verteilen. Kategorie 3, in die 63 Prozent der Geflüchteten in Uganda eingestuft wurden, sollen gar keine Unterstützung mehr bekommen.

Besonders betroffen von den Hilfszahlungskürzungen sind laut Angaben von Handicp International Menschen mit Behinderungen. In Lagern, die keine neuen Flüchtlinge mehr aufnehmen, sollen sogar mehr als die Hälfte der Haushalte mit Kindern mit Behinderungen völlig auf sich alleine gestellt sein. Etwa ein Drittel der Geflüchteten versucht, eine Arbeit in der Landwirtschaft oder Gelegenheitsjobs zu bekommen. Während immer mehr geflüchtete Menschen in den Lagern ankommen – zwischen Jänner und Juli 2025 waren es mehr als 118.000 – seien bisher nur zwölf Prozent der für das Jahr 2025 benötigten Mittel gesichert, so HI.

US-Zahlungskürzungen

Dass die UNO-Mitgliedstaaten, insbesondere die USA, weniger Beiträge an das Welternährungsprogramm zahlen ist laut der Organisation besorgniserregend. Unter Präsident Donald Trump kürzten die Vereinigten Staaten ihre Ausgaben für internationale humanitäre Zwecke seit Jahresanfang drastisch. So hatte die Regierung mit der Zerschlagung der Entwicklungsbehörde USAID bereits Anfang Februar begonnen und zahlreiche Programme eingestellt. Bereits im April hatte das WFP die Ankündigung der Trump-Regierung, die Finanzierung der Nahrungsmittelnothilfe in 14 Ländern einzustellen, so kommentiert: “Sollte dies umgesetzt werden, könnte es für Millionen von Menschen, die extremem Hunger ausgesetzt sind, einem Todesurteil gleichkommen.”