Oskar-Morgenstern-Medaille ging an Starökonom Thomas Piketty

25.10.2023 • 15:47 Uhr

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Wien hat den französischen Starökonomen Thomas Piketty am Mittwoch mit der Oskar-Morgenstern-Medaille geehrt. Piketty gilt als führender Experte in den Bereichen der historischen und aktuellen Entwicklung der Eigentums- und Vermögensverteilung sowie sozialer Ungleichheit. Mit seinem Monumentalwerk “Das Kapital im 21. Jahrhundert” wurde er auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

Es sei ihm eine Ehre, die Auszeichnung entgegennehmen zu dürfen, sagte Piketty in seiner Dankesrede. Dabei lobte er den österreichischen Universitätsstandort für seine Offenheit und seinen sozialen, inklusiven Zugang. Österreich demonstriere, dass es möglich sei, hochqualitative Bildung für eine breite Bevölkerungsschicht anzubieten, so Piketty, der im Anschluss an die Verleihung einen Vortrag zu seinem im Vorjahr erschienenen Buch “A Brief History of Equality” hielt.

Mit der Verleihung der Medaille an den Experten soll laut Uni Wien die Frage der gerechten Verteilung von Vermögen und Einkommen wieder in den Fokus rücken. “Pikettys Werke hatten nicht nur auf die akademische Welt, sondern auch auf Politik, Journalisten und die breite Öffentlichkeit einen enormen Einfluss”, würdigte ihn Gerhard Sorger, Wirtschaftsprofessor an der Universität Wien, in seiner Laudatio.

Die Medaille ist nach Oskar Morgenstern, dem Mitbegründer der Spieltheorie und bis 1938 Professor an der Universität Wien, benannt. Die mit 10.000 Euro dotierte, alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung haben bisher Muriel Niederle (2021), Christopher Pissarides (2019), Ernst Fehr (2017), Robert Engle (2015) und Roger Myerson (2013) erhalten. Das Preisgeld will Piketty dem renommierten “World Inequality Lab” zur Verfügung stellen, dessen Co-Direktor der französische Ökonom ist.