Voestalpine baut lokale Produktion in den USA weiter aus

HEUTE • 13:15 Uhr

Die US-Zölle treffen die voestalpine beim Absatz am US-Markt durchaus. Es ist immerhin der zweitwichtigste Markt des Unternehmens nach Europa. Exporte dorthin verteuern sich spürbar, was zu Preiserhöhungen oder auch “Nichtlieferungen” führe, sagte Voest-Chef Herbert Eibensteiner am Freitag auf der Gewinn-Messe. Allerdings werde mehr als die Hälfte des dortigen Absatzes bereits lokal produziert und diese Strategie werde noch ausgebaut.

In Summe sei der Markt, auf dem das österreichische Unternehmen 49 Standorte betreibt, positiv, sagte Eibensteiner, ohne auf konkrete Fragen zu den Werken in Corpus Christi und Cartersville einzugehen. Teilweise müsse die voestalpine zwar neue Märkte suchen, weil die importierten Produkte in den USA nicht mehr abgesetzt werden können. Aber “wir werden den Markt sicher weiterentwickeln”. Schon bisher sei viel investiert worden, um “local for local” zu erzeugen. So werde investiert, um in zwei Jahren in den USA Produkte für Lkw lokal herzustellen. Auch werde seit zwei Jahren daran gearbeitet, Lagertechnik in die USA zu verlagern. Das sei nicht nur wegen der aktuellen Zölle positiv, sondern weil allgemein Kunden in den USA 80 Prozent lokale Wertschöpfung verlangen würden.

Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld sei “dynamisch”, so Eibensteiner mit einem Lächeln, aber es gebe immerhin einige positive Punkte wie große Infrastrukturprojekte oder die angekündigten Investitionen in die Verteidigungspolitik. Zur möglichen Entwicklung der Stahlpreise wollte er sich nicht äußern. International werde der Handel allgemein eher eingeschränkt, es gebe seit 2016 jährlich 4.000 neue Handelsbeschränkungen weltweit. Dennoch seien die Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump zu Zöllen “schon etwas Besonderes”.