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Weiter warten auf Vollanschluss in Lauterach

23.03.2023 • 20:17 Uhr
Kein Termin für den Baubeginn des Autobahnanschlusses Lauterach <span class="copyright">Maurice Shourot</span>
Kein Termin für den Baubeginn des Autobahnanschlusses Lauterach Maurice Shourot

In einer Anfragebeantwortung an Gerald Loacker (Neos) nennt Umweltministerin Gewessler keinen Termin für den Baubeginn. Grund ist die Nähe zum Natura-2000-Gebiet.

Beim Ausbau des hochrangigen Straßennetzes in Vorarlberg droht möglicherweise einem weiteren Projekt eine jahrelange Verzögerung. Zu diesem Eindruck kommt man jedenfalls, wenn man die Beantwortung einer aktuellen Anfrage des Nationalratsabgeordneten Gerald Loacker (Neos) durch Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) liest. Dieses Mal geht es um die vorgesehene Aufwertung des bestehenden A-14-Halbanschlusses Lauterach-Wolfurt hin zu einem Autobahn-Vollanschluss im Bereich des Güterbahnhofes Wolfurt.

Wachsendes Gewerbegebiet

Die mögliche Verzögerung ist nicht nur, aber insbesondere auch in Wirtschaftskreisen ein Thema. Denn in der Nähe entsteht seit einigen Jahren eines der größten Industrie- und Gewerbegebiet Vorarlbergs mit entsprechendem Verkehrsaufkommen. Schon jetzt stehen Staus rund um den Güterbahnhof und auf der Straßenverbindung zum Vollanschluss A 14/Dornbirn Nord auf der Tagesordnung. Gewessler antwortete auf die Anfrage, dass „allen Beteiligten die Bedeutung der Anschlussstelle Wolfurt/Lauterach bekannt“ sei. „Es sind jedoch sämtliche Auswirkungen des geplanten Vollausbaues an dieser Anschlussstelle umfassend zu untersuchen.“ Aktuell arbeite die Asfinag an der Finalisierung der Erweiterten Strategischen Analyse (ESA), die dem Umweltressort im ersten Halbjahr 2023 („Zeithorizont“) vorliegen soll. Diese ESA soll auch eine Kosten-Nutzen-Analyse zur Beschreibung des volkswirtschaftlichen Nutzens beinhalten.

Gerald Loacker (NEOS) <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Gerald Loacker (NEOS) Klaus Hartinger

Projektergebnisrechnung

Darüber hinaus werde man hinsichtlich des betriebswirtschaftlichen Nutzens eine Projektergebnisrechnung durchführen.
Diese stelle einen monetären Vergleich zwischen Vorteilen (Mauteinnahmen) und Nachteilen (bauliche und betriebliche Mehraufwände) dar, so die Ministerin. Die A 14 im unteren Rheintal ist bis Hohenems von der Autobahnmaut befreit. Im Anschluss werde die Asfinag dann ein Vorprojekt erstellen. „Aufgrund der prognostizierten Verkehrsmenge auf den Rampen der Anschlussstelle Wolfurt/Lauterach und der Nahelage zu einem Natura-2000-Gebiet ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass für den Vollausbau auch ein Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren (UVP) durchzuführen ist“, so Gewessler. Ein genauer Termin für den Baubeginn könne derzeit nicht genannt werden. Ab dem noch nicht feststehenden Baubeginn müsse man mit einer Dauer von ein bis zwei Jahren bis zur Fertigstellung rechnen, heißt es aus dem Umweltministerium.

“Auch E-Lkw können nicht fliegen”

Für Gerald Loacker ist „offensichtlich“, dass hier von der Ministerin erneut bewusst auf eine Verzögerung eines wichtigen Straßeninfrastrukturprojektes gesetzt werde. Allein ein mögliches UVP-Verfahren dauere im allerbesten Fall mindestens ein Jahr.
Dieses Gebiet rund um den Güterbahnhof und das ständig wachsende Betriebsgebiet benötige jedoch rasch einen Vollanschluss, denn das Verkehrsaufkommen werde ständig weiter zunehmen. Und in dieser Situation könne Gewessler keinen voraussichtlichen Termin für den Baubeginn nennen. „Auch E-Autos und E-Lkws können nicht fliegen. Sie brauchen Straßen.“

Günther Bitschnau