Der Wiener Schmäh kennt keine Grenzen

Voodoo Jürgens und Sodl im Vorprogramm überzeugten
am Mittwoch in der Poolbar durch mitreißenden Sound.
Eine Brise Rock, drei Brisen Folk und eine Brise Jimi Hendrix. Mit dieser Rezeptur spielte und sang sich die fm4 Amadeus Award Preisträgerin Sodl aka Anja Sodnikar mit Band durch ihr Programm, sprich durch ihr allererstes Album, das kürzlich erschienen ist. Anleihen von Grunge verwob sie geschickt in ihr Live-Set und bereitete somit allen Kurt Cobain Fans richtig Freude. Ihr Lied „I’m a woman“ ist ein Powerstatement für Emanzipation und Freiheit. Mit ihren jungen 22 Jahren setzte sie mit ihrer Musik ein ordentliches Ausrufezeichen.

Fetzig in den Bann gezogen
Headliner Voodoo Jürgens mit „seiner Einserparnier“ (gemeint ist seine Band) zog das Publikum ab Minute eins in seinen Bann. Wiener Schmäh und morbide Liedtexte funktionieren auch im Ländle sehr gut. Der fette, selbstgezimmerte Sound der Kapelle tat sein Übriges, ausgerüstet mit Orgel, Trompete, Tuba, Geige, E-Gitarre und Kontrabass. Geschickt baut Voodoo Jürgens Sprichwörter und Redewendungen in seine moderneren Wienerlieder ein, die teilweise sehr autobiografisch geprägt sind. Das erfährt man, wenn man den Kinofilm „Rickerl“, mit ihm in der Hauptrolle, ansieht. Zwar ist der Film kein Biopic, es könnte aber die Geschichte von ihm sein, betont Regisseur Adrian Goiginger. Einige der Soundtracknummern spielte Voodoo Jürgens, verstärkt durch seine fetzig aufspielende Band, auch an diesem Abend in gekonnter Manier. Ein rundum gelungener Abend!
Daniel Furxer