Ein Platz für Kinder: Feßlerhaus-Wettbewerb entschieden

Historisches Gebäude in Lauterach soll zum Kinderhaus umgebaut werden. Siegerprojekt eines Bregenzer Büros setzt auf Zurückhaltung, Funktionalität und respektvollen Umgang mit dem Bestand.
Das historische Feßlerhaus steht vor einem Wandel. Wie berichtet, plant die Gemeinde Lauterach, das ortsbildprägende Gebäude in ein Kinderhaus umzubauen. Nach Abschluss des geladenen Architekturwettbewerbs steht nun fest, welches Architekturbüro den Umbau übernehmen wird.
Sechs von sieben geladenen Büros reichten ihre Entwürfe für die Umgestaltung des Wohnhauses fristgerecht ein. Nach mehreren intensiven Bewertungsrunden kürte das Preisgericht das Projekt des Bregenzer Büros Architekturwerk Christoph Kalb zum Sieger.
Das sagt das Preisgericht
Ausschlaggebend waren laut Preisgerichtsprotokoll vor allem der respektvolle Umgang mit dem historischen Bestand, die städtebaulich gelungene Einbindung sowie die qualitätsvolle Gestaltung der Außenräume. Besondere Qualität entsteht laut Jury durch geschossübergreifende, offene Raumzonen und den abgesenkten Innenhof. Auch der Vorschlag, das südseitige Dach mit Solarkollektoren zu bestücken, wurde positiv aufgenommen.
Der zweite Preis ging an Cukrowicz Nachbaur Architekten aus Bregenz, der dritte an Architektin Elke Delvoye aus Bregenz.

Empfehlungen
Gleichzeitig gab das Preisgericht Empfehlungen für die weitere Planung mit: So soll der Leitungsraum näher zum Eingangsbereich verlegt werden, um Übersicht und Erreichbarkeit zu gewährleisten. Zudem sollen Fensterachsen und bestehende Eingänge möglichst erhalten bleiben, ebenso ist die vorgeschlagene Außendämmung kritisch zu prüfen.
Die Gemeinde Lauterach plant, in dem Ensemble eine viergruppige Einrichtung für Kleinkinder und Kindergartenkinder unterzubringen, mit ganztägiger und ganzjähriger Betreuung. Laut Ausschreibung soll der Zubau den bisherigen Wirtschaftstrakt ersetzen und sich in Form und Dachneigung an den Bestand anlehnen.
Zeitplan und Kosten
Die Planung soll im September 2025 starten, der Baubeginn ist für Sommer 2026 vorgesehen. Die Fertigstellung ist für Sommer 2027 geplant. Die Nettobaukosten sind mit maximal 3,9 Millionen Euro angesetzt.
Das sogenannte Feßlerhaus, dessen Geschichte bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreicht, war einst Schmiede, später Malerwerkstatt und zuletzt Wohnhaus. Nach Jahrzehnten wechselvoller Nutzung und seit 2023 im Besitz der Gemeinde, wird das Gebäude nun ein Ort für die Jüngsten in der Gemeinde