Die Weite der Prärie in den Garten holen

17.08.2025 • 09:30 Uhr
Die Weite der Prärie in den Garten holen
Sonnenhut und andere Stauden sorgen im Sommer für leuchtende Farbakzente. Canva (4)

Ein Prärie- oder Steppengarten begeistert mit wogenden Gräsern sowie leuchtenden Blüten und bietet Nahrung für Vögel und Bienen.

Von Christine
Moosmann-Hämmerle

Die weiten Prärielandschaften Nordamerikas sind das natürliche Vorbild für Prärie- oder Steppengärten. Gräser und bunte Stauden bestimmen das Aussehen der Pflanzung. Präriegärten sind im Spätsommer und Herbst besonders schön, wenn die tiefstehende Sonne Gräser und Blüten zum Leuchten bringt. Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen begeistert ein Präriegarten das ganze Jahr. Er ist außerdem pflegeleicht und kann auch heimische Wildstauden, die gut in die Pflanzung passen, beherbergen. Ihre Blüten ziehen Bienen und andere Bestäuber an, die Samenstände sind auch im Winter attraktiv und dienen Vögeln als Nahrung. Wer nicht gleich den ganzen Garten umgestalten will, kann auch ein Präriebeet anlegen.

Die Weite der Prärie in den Garten holen
Kugeldisteln (oben) oder Sonnenblumen bringen kräftige Farben in den Präriegarten.
Die Weite der Prärie in den Garten holen

Präriestauden und -gräser kommen in ihrer natürlichen Umgebung mit heißen Sommern, kalten Wintern und wechselnden Niederschlägen zurecht. Sie gedeihen besonders gut auf nährstoffreichen, tiefgründigen, leicht kalkhaltigen Böden. Der Boden muss gut durchlässig sein. Schwere Lehmböden sollten mit Sand oder Kies vermischt werden, da Gräser und Stauden der Prärie empfindlich gegenüber Staunässe sind. Der beste Zeitpunkt einen Präriegarten anzulegen und zu bepflanzen ist im Frühling. Bis die Pflanzen gut angewachsen sind, müssen sie regelmäßig gegossen werden. Wenn sie sich einmal an ihrem Standort etabliert haben, reicht es, sie zu wässern, wenn sie schon morgens schlapp aussehen. Dabei ist es besser, sie einmal ausgiebig mit Wasser zu versorgen, als stetige kleine Mengen zu gießen. Meist reicht ihnen jedoch das Regenwasser. In den ersten zwei bis drei Jahren sollte regelmäßig Unkraut entfernt werden. Danach ist der Pflanzenteppich so dicht, dass kaum mehr Unkraut aufkommt. Empfehlenswert ist es, zwischen den Pflanzen eine Mulchschicht aus Natursteinschotter anzubringen. Sie macht es Unkräutern schwerer, Fuß zu fassen und schützt den Boden vor dem Austrocknen.

Die Weite der Prärie in den Garten holen

Die Auswahl an geeigneten Stauden und Gräsern ist groß. Empfehlenswerte Stauden, die gut in den Präriegarten passen, sind beispielsweise Schafgarbe, Sonnenhut, Steppensalbei, Kugeldistel und Quirlblättriges Mädchenauge. Die Stauden können mit Gräsern wie Rutenhirse, Moskitogras, Indianergras oder Federgras kombiniert werden. Viele der Stauden blühen vom Spätsommer bis in den Herbst. Zwiebel- und Knollenpflanzen wie Wildtulpen, Goldlauch, Sternkugellauch oder Präriekerze, die bereits im Frühling und Frühsommer blühen, verlängern die Blütezeit im Steppenbeet. Sie werden im Herbst zwischen die Stauden gepflanzt und tauchen den Garten bereits im kommenden Frühjahr in Farbe.

Tipp

Steppenbeete können an jedem sonnigen Standort angelegt werden. Der richtige Boden ist zentral für das Gelingen. Es lohnt sich, hier anfangs etwas Arbeit zu investieren und den Boden je nach Gegebenheit mit Humus anzureichern oder aufzulockern.

Die exotische Indianernessel

Die Indianernessel (Monarda didyma) stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde in den letzten Jahren zu einer beliebten Pflanze in Steppengärten. Sie gehört zur Gattung Monarda innerhalb der Familie der Lippenblütler und ist auch unter den Namen Monarde, Goldmelisse und Bienenbalsam bekannt. Die indigenen Völker Nordamerikas verwendeten sie als Heilpflanze, wovon wohl der bei uns geläufige Name Indianernessel stammt. Ihre Blätter erinnern an Nesseln und duften aromatisch. Indianernesseln werden je nach Art zwischen 60 und 120 Zentimeter hoch und tragen weiße, rosarote, violette oder rote Blüten. Sie blühen von Juni bis September und locken zahlreiche Bienen und andere Insekten an. Um ihre im unteren Bereich häufig kahlen Stängel zu verdecken, können niedrige Stauden oder Gräser in den Vordergrund gepflanzt werden. Besonders schön sind diese exotisch anmutenden Pflanzen in Kombination mit Gräsern, Astern und Goldrute.

Indianernessel
Die Indianernessel sieht exotisch aus. Smartbyte / Wikipedia