Dieser Dornbirner war auf 44 Konzerten von AC/DC

STIPLOVSEK
Anlässlich seines Geburtstags bringt Musiker Alexander Breuss „Die kleinste AC/DC Rockshow der Welt“ ins TiK nach Dornbirn.
Als ich 1980 das erste Mal einen Song von AC/DC im Radio gehört habe, war das wie ein Donnerschlag“, berichtet Alexander Breuss (Jahrgang 1969) voller Ehrfurcht. Ganze 44 Mal konnte er seine Idole schon live erleben, das erste Mal 1988 in München, zuletzt Ende August in Edinburgh.

Der Dornbirner ist selbst ein Leben lang als Musiker aktiv und widmet den australischen Kult-Rockern sein Geburtstagskonzert. Es steigt diesen Freitag, am 10. Oktober, im TiK, Dornbirn und verspricht die „Die kleinste AC/DC Rockshow der Welt“ zu werden.

Gut 19 Lieder stehen auf dem Programm der Premiere, mit dem Breuss zukünftig durch den nahen deutschsprachigen Raum touren möchte. Besonders Motorradclubs habe er dabei im Blick. „Es ist das richtige Klientel. Zwar gibt es sehr gute, große AC/DC-Coverbands, aber so ganz alleine macht das noch niemand.“

Ehrlich und bescheiden
Ganz alleine stimmt nur bedingt. Denn Breuss verwendet Tonspuren von Bass- und Schlagzeug-Aufnahmen professioneller Cover-Tracks, die er mit eigenem Gitarrenspiel digital verschränkt. „Vor 10 Jahren hätte das technisch nicht funktioniert. Jetzt kann ich dazu live mit der Gitarre spielen und singen. Wobei mich „Hell‘s Bells“ gewaltig nervös macht. Nicht wegen des Instrumentellen, aber der Gesang ist eine große Herausforderung für mich“, zeigt sich der Dornbirner ehrlich bescheiden.

Von der Trompete zur Gitarre
Der Sohn eines Trompeters besuchte den ersten Jahrgang der Dornbirner Musikhauptschule, wo er ebenfalls das Spiel an der Trompete lernte. Die Nachbarn sollen damals nicht unbedingt begeistert auf seine Proben in der elterlichen Wohnung reagiert haben, lacht der Rocker. Die Gitarre hat er sich „wie Angus Young und Eric Clapton“ selbst beigebracht.
Auch wenn Breuss derzeit in der Versicherungsbranche arbeitet, war er einige Jahre als Berufsmusiker in diversen Formationen aktiv „Es ist mein Glück, dass ich viele Stilrichtungen abdecken kann.“ So reiste der Dornbirner mit einer Trachtengruppe um die Welt und ganze dreimalnach Florida. „Mit einer Art Oktoberfest-Band habe ich einmal 28 Tage am Stück im Hofbrauhaus von Saint Petersburg gespielt.“

Alles geben
Der Dornbirner kennt die Strapazen des Tourlebens. Umso größer seine Bewunderung für AC/DC. „2003 sah ich sie in der Columbiahalle. Es waren ein richtig familiäres Konzert mit vielleicht 2000 Besuchern. Gefühlt drei Meter von meinen Helden entfernt stand ich in der zweiten Reihe, wo man jeden Schweiß von der Bühne abbekommt. Unglaublich, wie emotional das war. Ich werde nie vergessen, wie nach dem Konzert eine Limousine vorbeifuhr und Angus Young ausstieg. Eine halbe Stunde lang war er bei den Fans und gab Autogramme“, schwärmt Breuss, während er Gänsehaut bekommt.
„Sie wissen, wo sie herkommen, sind alles andere als abgehoben und respektieren die Besucher. Das ist auch mein Motto. Egal ob ich vor fünf oder 1000 Menschen spiele, ich gebe immer alles.“

Band für Generationen
Dass ihn seine Tochter Sophia auf das AC/DC Konzert nach München begleitet, zählt er zu den stolzesten Momenten seines Lebens. Ein Umstand, denn Breuss mit vielen Fans teilen dürfe. So sah er etwa in Dublin, wie ganze Generationen von Familien zu den Rockern pilgern und gemeinsam „respektvoll Dampf abgelassen haben“. Er schätzt ihre Shows als reinigende Erfahrung, die er jetzt nach eigener Fasson im TiK darbieten wird. Besucher dürfen sich auf eine Ehrung der Kultband einstellen, die komplett frei von Starallüren über die Bühne gehen wird.