Corona drückt Gewinn von Raiffeisen

Halbjahresgewinn aufgrund ausbleibender Dividenden gedrückt.
Die im Frühjahr ausgebliebene Dividendenausschüttung von der Raiffeisen Bank International (RBI) hat bei der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg den Halbjahresgewinn deutlich gedrückt. Auch im Gesamtjahr 2020 wird dies zu spüren sein. Darüber informierte das Geldinstitut am Mittwoch in einer Aussendung.
Rückgang
Gemäß dieser hat die Raiffeisenlandesbank Vorarlberg (RLBV) im ersten Halbjahr 2020 einen Rückgang ihres Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf 12,1 Millionen Euro (2019: 18,9 Millionen Euro) hinnehmen müssen. Das Betriebsergebnis lag bei 12,4 Millionen Euro (2019: 15,2 Millionen Euro), der Halbjahresüberschuss nach Steuern bei 8,8 Millionen Euro (2019: 16,1 Millionen Euro).
Die Geschäftszahlen wurden vom RLBV-Vorstandsvorsitzenden Wilfried Hopfner am Mittwoch bekannt gegeben. Er führte den Rückgang beim EGT darauf zurück, dass die Raiffeisen International aufgrund der Corona-Pandemie keine Dividende ausschütte, wovon die RLBV unmittelbar betroffen sei.
Auswirkung der Pandemie
Zu den Auswirkungen der Pandemie sagte Hopfner, dass die RLBV und alle Vorarlberger Raiffeisenbanken rasch und unbürokratisch die neue Situation der Kunden reflektiert und passende Lösungen angeboten hätten. In diesem Zusammenhang verwies der Vorstand auf die „hervorragende Liquiditätssituation“ der Regionalbank und eine Kernkapitalquote von 15,0 Prozent (2019: 14,9 Prozent). Als Finanzpartner habe man mit Kreditstundungen, bei Überbrückungsfinanzierungen oder auch beim Einbringen von Anträgen für staatliche Hilfszahlungen Unterstützung geleistet.
„Positive Erwartungen“ hegte Hopfner beim Blick auf das Gesamtjahr. Es sei mit einem EGT von 15,0 Millionen Euro zu rechnen, so der Vorstandsvorsitzende. Aufgrund höherer erwarteter Risikokosten und des Ausfalls der Dividende aus der RBI-Beteiligung werde man damit aber deutlich unter dem Vorjahreswert von 25,5 Millionen Euro liegen.
Die Europäische Zentralbank und die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) haben den Banken heuer zu Beginn der Corona-Pandemie dringend angeraten, auf die Ausschüttung von Dividenden zu verzichten. Die Raiffeisenbank International folgt diesem Rat. Damit erhielten die heimischen Raiffeisenlandesbanken im ersten Halbjahr keine Dividendenausschüttung auf ihre Beteiligung. Die RBI hat ihre entsprechende Hauptversammlung zur Gewinnverteilung auf Oktober verschoben.
APA