Kommentar

Eine Absage mit Folgen

30.08.2020 • 07:12 Uhr

Interessante Wende in der Diskussion um die Unterflurtrasse für den Bahnverkehr in Bregenz und Umgebung. Ministerin Leonore Gewessler hat dem Vorhaben mit der Begründung des fehlenden Bedarfs eine Absage erteilt. Das gilt nicht nur für die Unterflurlösung, sondern auch für den zweigleisigen Bahnausbau.

Lokalaugenschein nötig

Schon erstaunlich, dass eine grüne Minis­terin sich gegen den Ausbau des Bahnverkehrs ausspricht. Zumal die Alternative, wie die Güter zum Güterbahnhof Wolfurt transportiert werden, die Straße und die Lkw sind. Es mag sein, dass der Bedarf aufgrund der derzeitigen Auslastung an Gütertransporten auf der Schiene nicht gegeben ist. Das überrascht allerdings kaum, wenn Lkw diesen Job übernehmen. Vielleicht sollte sich Ministerin Gewessler am Montagmorgen mal in Wolfurt die Lkw-Kolonnen ansehen, die zum Güterbahnhof rollen. Eventuell hätte sie dann als grüne Ministerin eine andere Auffassung, den zweigleisigen Ausbau betreffend.

Positiver Aspekt

Ein Gutes hat die Absage jedoch: Als Wahlkampfthema ist die Bahnfrage nun unbrauchbar und die Parteien können sich in den verbleibenden zwei Wochen auf andere Dinge fokussieren. Denn Bregenz hat weitaus mehr Baustellen als nur die Innenstadt und den Ausbau des Bahnverkehrs.