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Knalleffekt: Staudinger vorn

13.09.2020 • 23:35 Uhr
Treten in zwei Wochen gegeneinander an: Martin Staudinger und Evi Mair.     <span class="copyright">Alexandra Serra (5)</span>
Treten in zwei Wochen gegeneinander an: Martin Staudinger und Evi Mair. Alexandra Serra (5)

Überraschung bei der Wahl in Hard.

Mit einer Stichwahl wurde auch angesichts von sechs Bürgermeisterkandidaten gerechnet. Dass nun aber SPÖ-Landeschef Martin Staudinger gegen ÖVP-Bürgermeisterin Evi Mair in zwei Wochen um das Amt des Gemeindeoberhaupts in Hard ins Rennen steigt, kann wohl als Riesenüberraschung gelten. Bei der Bürgermeisterdirektwahl konnte Staudinger 35,4 Prozent der Stimmen erreichen. Das sind noch ein paar Prozent mehr als für Mair, die von 32,8 Prozent gewählt wurde.

Die Bürgermeisterin auf dem Weg zum Wahllokal.
Die Bürgermeisterin auf dem Weg zum Wahllokal.

Von einer Stichwahl ist Bürgermeisterin Evi Mair ausgegangen: „Mit Martin Staudinger habe ich nicht gerechnet.“ Eine wirkliche Erklärung für dieses Ergebnis hatte sie gestern nicht. Enttäuscht über ihr eigenes Resultat sei sie nicht, so Mair. „Ich habe das Amt überraschend übernommen und bin angetreten, weil ich weiß, dass ich es kann.“ Und weiter: „Jetzt gehe ich in eine Stichwahl und versuche wieder, die Harder und Harderinnen zu überzeugen.“

Bekam die meisten Stimmen bei der Bürgermeisterwahl: Martin Staudinger
Bekam die meisten Stimmen bei der Bürgermeisterwahl: Martin Staudinger

Groß ist die Freude naturgemäß bei Staudinger: „Dass ich auf Anhieb auf den ersten Platz komme, konnte ich mir nicht erhoffen.“ Dass die Harder für „Veränderung“ stimmen würden, sei indes zu erwarten gewesen, sagte er.
Er sei bereits bei der Landtagswahl darauf angesprochen worden, ob er nicht als Bürgermeister in Hard kandidieren wolle, erzählte er. Mit seinem Team sei er in den vergangenen Monaten in einen intensiven Dialog mit der Bevölkerung eingetreten, begründete er unter anderem seinen Erfolg. Als „sehr gut“ bezeichnete er auch seine Chancen für die Stichwahl. Sein Landtagsmandat würde er – sollte er Bürgermeister werden – zurücklegen, so Staudinger.

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Die Freude bei der SPÖ war natürlich groß.
Die Freude bei der SPÖ war natürlich groß.

Beim Listenergebnis spiegelte sich das Ergebnis der Bürgermeisterwahl nicht ganz wider. Dort kam die Volkspartei von Mair auf 30,2 Prozent, Staudingers „Mitanand für Hard“ ist mit 28 Prozent knapp dahinter. „Grünes Hard“ ist nun bei 23,6 Prozent, die Harder Liste bei 7,5 Prozent und die Freiheitlichen bei 6,1 Prozent. 2,4 Prozent geb es für die HaK, 2,2 Prozent für „Wir Bürger für Hard“.

Eva Hammerer von „Grünes Hard“, die im Vorfeld als Favoritin für die Stichwahl gegen Mair gegolten hatte, kam bei der Bürgermeister-Direktwahl auf 19,3 Prozent der Stimmen, Anton Weber von der Harder Liste auf 5,6 Prozent, Sandra Jäckel von den Freiheitlichen auf 4,8 Prozent und Matthias Lexer von „Wir Bürger für Hard“ auf 2,1 Prozent.

Gefeiert wurde auch bei Grünes Hard, links Eva Hammerer.
Gefeiert wurde auch bei Grünes Hard, links Eva Hammerer.

Hocherfreut über ein Plus von über vier Prozent für „Grünes Hard“ zeigte sich gestern Eva Hammerer. Was Staudinger und sein Team betreffe, sei die „Rechnung voll aufgegangen“. Er habe einen starken Wahlkampf gemacht. Überraschend war das Ergebnis aber auch für sie: „Ich glaube, dass es bei der Stichwahl sehr knapp wird.“

„Die SPÖ hat in Hard sicher eine schlummernde Basis gehabt“, sagte Anton Weber von der Harder Liste zum Ergebnis – bisher habe aber das Zugpferd gefehlt. Mit Martin Staudinger sei das gefunden worden, stellte er fest, dazu komme ein super Wahlkampf. Und zur Stichwahl nur so viel: „Ich weiß nicht, ob ein Grüner die ‚Schwarze‘ Evi Mair wählt.“