Nach Schüssen: Das sagt die Jägerschaft

77-Jähriger gefährdete Fischer durch Schüsse – Jäger zeigen sich empört
Wie berichtet hat am Mittwoch ein 77-jähriger Mann bei seiner Jagd auf Kormorane zwei Fischer gefährdet. Ein Projektil schlug nur wenige Meter neben den Männern ein. Der 77-Jährige räumte die Schüsse ein, betonte aber, die Fischer bemerkt und auf sie geachtet zu haben.
Regeln missachtet
Gernot Heigl, Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft, stellt auf NEUE-Anfrage klar, dass die Sicherheit im Jagdbetrieb oberste Priorität habe. „So wie es aussieht, wurden hier die Regeln im Umgang mit der Jagdwaffe missachtet.“ Ob der 77-Jährige Mitglied der Jägerschaft ist, konnte Heigl gestern nicht beantworten. Im Falle einer Vereinszugehörigkeit droht dem Jäger jedenfalls der Ausschluss.
“Darf nicht schießen”
Scharfe Kritik an der Vorgangsweise des betreffenden Jägers übt Rechtsanwalt Rainer Welte. Der Jurist ist selbst passionierter Jäger und unterrichtete viele Jahre an der Jägerschule. „Diesem Mann gehören nicht nur die Waffen abgenommen, sondern auch die Jagdkarte – und seine Kleidung sollte man rosarot anmalen, sodass man ihn schon von aller Weite sieht“. Nach Meinung Weltes hat der 77-Jährige „ganz klar“ gegen die Gesetze und Verordnungen verstoßen. „Wenn er Menschen in der Nähe sieht, darf er nicht schießen, zumal es am Ort des Geschehens keinen ausreichenden Kugelfang gegeben haben dürfte.“ Und was sagt der Jagdrechtsexperte zur Schussabgabe aus dem Auto? „Das ist zwar nicht expressis verbis verboten, aber absolut verpönt unter Jägern.“ Leider komme das aber immer wieder vor, ärgert sich Welte.