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Kunst als Weihnachtsgeschenk

21.12.2020 • 19:50 Uhr
Einige der Arbeiten im Arthouse in Bregenz.        <span class="copyright">Wolfgang Ölz</span>
Einige der Arbeiten im Arthouse in Bregenz. Wolfgang Ölz

Arthouse und c.art laden zum Schauen und Kaufen.

Das Galeristenehepaar Belinda und Johannes Boch hat sich mittlerweile am neuen Standort in Dornbirn-Fischbach gut eingerichtet. Der Ausstellungsraum ist klein und kompakt und im Gegensatz zur Innenstadt auch parkplatztechnisch besser erschlossen. Die Weihnachtsausstellung mit dem klingenden englischen Titel „New in vol.3“ versammelt Künstler/innen der Galerie und Neuzugänge aus dem Jahr 2020. Vertreten sind wichtige Vorarlberger Kunstschaffende und internationale, zum Teil kunsthistorisch bedeutsame Positionen.

Preislich im fünfstelligen Bereich ist ein Originalentwurf aus dem Nachlass von Victor Vasarely von 1948. Die gerahmte Zeichnung des Vaters der Op-Art, der optischen Kunst, spielt raffiniert mit dem Bestreben des menschlichen Sehens, Quader in ein logisches Schema zu pressen. Ebenfalls fünfstellig sind Arbeiten von Jus Juchtmans, dem vor dem Lockdown eine umfangreiche Einzelausstellung in der Galerie c.art galt und eine klassische Skulptur von Silvio Santini in weißem Carrera Marmor. Die Vorarlberger Kunstszene ist präsent mit Altmeister Gerold Tagwerker und Miriam Prantl, die nun im vorarlberg museum eine Lichtarbeit im Stiegenhaus verwirklicht hat.

Blick in die Ausstellung in der Galerie c.art in Dornbirn.        <span class="copyright">Wolfgang Ölz</span>
Blick in die Ausstellung in der Galerie c.art in Dornbirn. Wolfgang Ölz

Mathias Garnitschnig ist neu im Programm. Er unterrichtet im Gymnasium Mehrerau Bildernische Erziehung, hat für die künstlerische Mitgestaltung der Fachhochschule in Dornbirn einen Preis gewonnen und ist mit der Arbeit „Pillow“ vertreten, zu Deutsch „Kissen“, die auf seinen akademischen Lehrer Erwin Wurm verweist.

Auch ein Neuzugang ist die Künstlerin Doris Piwonka. Die 1968 in Judenburg geborene Künstlerin lebt und arbeitet seit 1989 in Wien, lernte bei Martha Jungwirth und an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 2014 wurde ihr Werk mit dem Staatstipendium für Bildende Kunst ausgezeichnet und zur Zeit ist ihr eine Ausstellung im Kunstforum Montafon bei Roland Haas gewidmet. Ihre Arbeiten in der Galerie c.art sind kleinere Formate mit Klebeband auf Papier, die noch vergleichsweise günstig zu haben sind.

Russischer Kontruktivist

Auch Aleksander Konstantinov ist ausgestellt und zwar mit einer Tusche auf Papier Arbeit mit dem Titel „großes Formular“ von 1996. Konstantinov zählt zum Kreis jener russischen Konstruktivisten, die in der Otten Sammlung prominent vertreten sind. Nicht zuletzt jenes Häuschen aus roten Stäben nahe dem Kreisverkehr im Süden Hohenems, das exakt die Größe der nahegelegenen Schwefelkapelle aufweist, stammt von Aleksander Konstantinov.

Hochwertige Arbeiten

Herbert Alber wartet wieder wie jedes Jahr mit einer Vielzahl hochwertiger Bilder, Stiche, Holzschnitte, Ölgemälde und Aquarelle von Vorarlberger und anderen Künstler/innen des 19. und 20. Jahrhunderts auf. Besonders ins Auge sticht ein riesenformatiges, goldgerahmtes Bild eines gewissen G. Stohloh, das aus einem herrschaftlichen Anwesen stammt.

Dieses Werk aus der Epoche des russischen Naturalismus weist auch leicht symbolistische Nuancen auf und erinnert an „Die bösen Mütter“ von Giovanni Segantini. So wie sich bei Segantini die seltsamen barbusigen Mütter auf den Bäumen in einem großen Schwung im Bild nach hinten verkleinern, so werden die Kutschen dieser lustigen Ausfahrt mit erotischer Phantasie in einer Rundbewegung nach hinten immer kleiner.

Vorarlberger Künstler

Die ältere Generation ist beispielsweise durch Namen wie Karl Schwärzler, Walter Khüny und Hubert Berchtold gegenwärtig. Von lebenden Künstlern können Werke von Manfred Egender, Harald Gfader und Erich Smodics gekauft werden.
Der Dornbirner Künstler Armin Pramstaller (1938 bis 2002) ist durch einige schöne Radierungen vertreten, die er – geschult an der Landschaftsmalerei und Porträtzeichnung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – zur Perfektion verdichten konnte. Armin Pramstaller war es auch, der so manchen jungen Künstler in seiner Berufung bestärkte und für die Vorbereitung auf die Akademie in Wien oder München entscheidende Impulse gab. Wolfgang Ölz

www.c-art.at
http://arthouse.at/